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Düstere Fundstücke

Tote, Strahlung, Flugzeuge: Was der Krieg freilegt

Ausland
13.07.2023 20:30

„Während meiner Kindheit spielte ich gerne mit Freunden Krieg“, erinnert sich der ukrainische Autor Andrij Kurkow an die Sechzigerjahre in der Sowjetunion. Es ging Deutsche gegen Sowjets. Die Wunden des Zweiten Weltkrieges waren noch frisch und die Kinder von den Erzählungen derer geprägt, die ihn erlebt hatten. Auch nach Kriegsrelikten gruben Kurkow und seine Freunde: Sie fuhren mit dem Zug ins Umland von Kiew und mussten nur die schwarze Erde umgraben, um Überbleibsel der erbitterten Kämpfe zu finden, die zwei Jahrzehnte zuvor dort tobten.

„Wir hatten Faltspaten dabei“, beschreibt Kurkow seine jugendlichen Reisen ins Dorf Tarasivka, ein Schlachtfeld des Zweiten Weltkriegs. „Man konnte dort leicht Patronen von Maschinengewehren und Gewehren finden, es gab auch Fragmente von Granaten und Knöpfe von Uniformen.“ Ein Bekannter habe mit einem Metalldetektor, der bis in einen Meter Tiefe Relikte ortet, sogar das Kanonenrohr eines deutschen Panzers gefunden. 50 Jahre nach seinen Streifzügen mit dem Faltspaten ist Kurkows Heimat wieder im Krieg. Und auch dieser hinterlässt seine Spuren im ukrainischen Boden.

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