Hamilton verblüfft

Überraschung in Silverstone: „Hatten eine Rakete!“

Formel 1
10.07.2023 05:38

Mit dem elften Sieg in Serie hat sich Red Bull in Silverstone erneut in die Geschichtsbücher der Formel 1 eingetragen, dahinter gelang McLaren eine faustdicke Überraschung. Denn der britische Rennstall war beim Großen Preis von Großbritannien am Sonntag unerwartet die zweitstärkste Kraft, knapp vor Mercedes und sehr deutlich vor Ferrari und Aston Martin. „Sie hatten eine Rakete“, funkte Mercedes-Pilot Lewis Hamilton nach der Zieldurchfahrt etwas verblüfft an sein Team.

Der Rekordweltmeister fuhr vor heimischer Kulisse auf Platz drei und damit zum 14. Mal auf dem Traditionskurs aufs Podest, zuvor hatte er sich aber die Zähne an seinem 15 Jahre jüngeren Landsmann Lando Norris ausgebissen. Der Brite verteidigte seinen zweiten Platz und hatte Polesetter Verstappen zu Rennbeginn sogar fünf Runden lang die Führung entrissen. „Lando hat mir wirklich einen Kampf geliefert“, lobte Verstappen seinen Weggefährten. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko betonte: „Zum Schluss ist Norris zwei, drei Zehntel schneller gewesen als wir. Wir waren froh, als das Rennen vorbei war.“

Norris bedankte sich bei seinem Team für sein flottes Arbeitsgerät und jubelte über das erste „Stockerl“ in der Heimat. „Ein Podium bei meinem Heimrennen, ein Podium bei unserem Heimrennen. Es ist unglaublich.“ Kurz vor Rennende hatte ein Safety Car das Renngeschehen noch einmal spannend gemacht, Teamkollege Oscar Piastri fiel auf Rang vier zurück. „Ohne das Safety Car wäre auch ein dritter Platz für Oscar möglich gewesen“, ärgerte sich Norris mit seinem australischen Rookie-Kollegen.

Im Rennen um die zweite Kraft in der Königsklasse hat Mercedes mit 203 Punkten einen kleinen Vorsprung auf Aston Martin (181) und Ferrari (157), die in Silverstone mit den Plätzen neun und zehn enttäuschten. Red Bull hat 411 Zähler auf dem Konto, McLaren als Fünfter nun 59.

Wolff: McLaren eine Inspiration
Mercedes-Boss Toto Wolff war auch deshalb zufrieden. „Ein Podium ist ein Podium. Wir sind Zweiter in der WM mit einem ziemlich großen Vorsprung“, betonte der Wiener im ORF-Interview und lobte McLaren: „Sie haben ein Upgrade-Packet gebracht, was wirklich super beeindruckend ist. Sie haben wahrscheinlich eine Sekunde gewonnen.“ Es sei eine gute Inspiration, zu sehen, was man für einen Sprung machen könne.

Verstappen war bei der britischen Party zumindest ein kleiner Spielverderber, der 25-jährige Niederländer feierte den sechsten Sieg in Serie und den achten in dieser Saison. Sechs oder mehr Erfolge hintereinander waren bisher erst vier Fahrern gelungen, neben Michael Schumacher auch Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Alberto Ascari. Aus Verstappen sprach nach dem Rennende die Erleichterung, die Dominanz hielt sich zumindest in Grenzen. „Ich bin glücklich, dass wir wieder gewonnen haben. Aber es war nicht so einfach.“

Red Bull unantastbar
Red Bull egalisierte den 35 Jahre alten Rekord von McLaren aus der Saison 1988 mit elf Siegen hintereinander, beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring in zwei Wochen können Verstappen und Sergio Perez die Bestmarke von Ayrton Senna und Alain Prost überbieten. „Wir haben so eine Siegesserie für unwahrscheinlich gehalten. Aber so lange sie anhält, wollen wir es genießen und versuchen, das zu erreichen“, erklärte Marko.

Auch Verstappens Teamkollege Perez betrieb im Rennen wieder Schadensbegrenzung, nachdem er im Qualifying zum fünften Mal hintereinander die Top Ten verpasst hatte. Perez ging von Startplatz 15 ins Rennen und wurde schlussendlich Sechster. Am Ende fuhr der Mexikaner sogar schnellere Rundenzeiten als Verstappen. „Sein Rennspeed ist tadellos. Gott sei Dank ist er vor Alonso ins Ziel gekommen. Der Vorsprung auf Platz drei wurde auch wieder etwas ausgebaut und das ist unser Ziel. Seine Position ist überhaupt nicht gefährdet“, sagte Marko.

Alonso wurde Siebenter und liegt als WM-Dritter nun 19 Punkte hinter dem zweifachen Saisonsieger Perez. Immer wieder ist von einer perfekten Saison von Red Bull die Rede, darauf angesprochen versuchte Marko zu kalmieren. In Budapest sei erst Halbzeit, „es ist noch ein weiter Weg, aber bis jetzt stimmt‘s“, sagte der 80-jährige Steirer zu einem möglichen Jahr mit 22 Siegen.

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