Ein 23-Jähriger ohne gültiges ÖBB-Ticket wurde zum Aussteigen aufgefordert. Nach einem verbalen Schlagabtausch wurde er handgreiflich und schlug den Zugbegleiter. Der ließ das nicht auf sich sitzen und wehrte sich. „Dann war eine Ruh‘“, sagte der Zweitangeklagte vor Gericht im Burgenland.
Der arbeitslose Georgier, der in Mattersburg wohnt, möchte gern Profifußballer werden. Bei welchem Verein er denn spiele, wollte Richterin Doris Halper-Praunias wissen. „Noch nirgends“, sagte der 23-Jährige, der auch beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt zu träumen schien.
Ich wollte nur aufstehen. Und nach fünf Sekunden hatte ich die Faust im Gesicht. Ich war gleich bewusstlos, also, na ja, fast.
Der Erstangeklagte
Nichts habe er gemacht, gar nichts. „Ich wollte nur aufstehen. Und nach fünf Sekunden hatte ich die Faust im Gesicht. Ich war gleich bewusstlos, also, na ja, fast.“ Das rang dem Zweitangeklagten, ein 23-Jähriger aus Wien-Ottakring, ein müdes Lächeln ab.
Der Georgier konnte am 14. September 2022 im Zug von Mattersburg nach Wiener Neustadt keinen gültigen Fahrschein vorweisen. Dokumente hatte er nicht mit. Also aussteigen beim nächsten Halt! „Mir hat der Ton nicht gefallen, wie der Schaffner mit mir gesprochen hat. Es kann sein, dass ich ihn leicht mit der Stirn berührt habe. Aber ich wollte nur diskutieren.“ Wieder schüttelte der Zugbegleiter sein Haupt.
Dann hab ich halt zwei- oder dreimal zurückgehaut, genau weiß ich es nicht. Was ich weiß: Dann war eine Ruh‘.
Der Zugbegleiter
Der Schwarzfahrer habe ihm einen Kopfstoß und drei Faustschläge verpasst. Beim Versuch, ihn mit dem ausgestreckten Arm auf Distanz zu halten, wurde dieser zerkratzt. „Dann hab ich halt zwei- oder dreimal zurückgehaut, genau weiß ich es nicht. Was ich weiß: Dann war eine Ruh’.“
Obwohl er im Zug eigentlich ja nur aufstehen wollte, entschuldigte sich der Hauptangeklagte beim ÖBB-Bediensteten, der aus Notwehr gehandelt hatte und freigesprochen wurde, es kam zum Shakehands. Das Urteil, drei Monate bedingt, akzeptierte der Traum-Kicker.
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