Ein Doppelgänger?

Staatsfernsehen zeigt Putin beim Bad in der Menge

Ausland
29.06.2023 13:15

Vier Tage nach dem Abbruch des bewaffneten Aufstands der Wagner-Söldnertruppe hat Kremlchef Wladimir Putin nach Angaben russischer Staatsmedien erstmals Moskau verlassen und eine Reise in die russische Kaukasusrepublik Dagestan unternommen. TV-Aufnahmen zeigten Putin bei einem für ihn ungewöhnlichen Bad in der Menge in der Stadt Derbent am Kaspischen Meer. Der Auftritt nährt Spekulationen, ob es sich dabei um einen Doppelgänger gehandelt haben könnte.

Auf einem bei Telegram veröffentlichten Video der Staatsagentur Ria Nowosti ist zu sehen, wie Putin Mittwochabend in der Dunkelheit von begeisterten Bewohnern Derbents umringt wird und ihnen die Hände schüttelt. Dann bittet ein Mädchen den Staatschef in dem Gedränge mehrmals um ein Selfie. Auf einer Aufnahme eines Reporters vom Staatsfernsehen ist zu sehen, wie Putin dem Mädchen einen Kuss auf den Kopf gibt, den Arm um sie legt und sich dann mit ihr fotografieren lässt (siehe Tweet unten).

Auftritt soll Rückhalt stärken
Die Reise Putins in die kremltreue russische Teilrepublik so kurz nach dem abgebrochenen Aufstand des Chefs der Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, sollte offenbar Normalität demonstrieren und seine angeknackste Autorität reparieren. Dagestan dürfte dabei nicht zufällig gewählt worden sein: Aus der armen Region stammen überdurchschnittlich viele russische Soldaten, die im Ukraine-Krieg gefallen sind.

Wladimir Putin beim Bad in der Menge, hier im Video: 

Nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow war Putin in die Teilrepublik gereist, um sich dort um Tourismusfragen zu kümmern. Dagestan ist als Ferienziel bei vielen Russen beliebt. Republikchef Sergej Melikow sagte bei einem Treffen mit Putin in Bezug auf den Aufstand, alle Bewohner Dagestans unterstützten die Entscheidungen „des Präsidenten und Oberbefehlshabers“. Putin erwiderte, er habe „keine Zweifel“ daran gehabt, wie die Reaktionen in Dagestan und im ganzen Land ausfallen würden.

Sonst große Angst vor Nähe
Dass der Kremlchef sich in eine Menschenmenge begibt, ist ungewöhnlich - in Moskau hält Putin selbst bei politischen Treffen meist großen Abstand. Laut der von russischen Oppositionellen gegründeten Rechercheplattform „Dossier Center“ reist Putin seit Kriegsbeginn aus Furcht vor einem Anschlag nur noch im Panzerzug statt im Flugzeug. Ihm wird zudem eine notorische Angst vor ansteckenden Krankheiten nachgesagt.

Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, Olexij Danilow, behauptete im April: „Um mit dem echten Putin sprechen zu können, muss man mindestens zehn bis 14 Tage in Quarantäne.“ Für Danilow war bereits bei Putins angeblichem Besuch in der teilweise russisch besetzten Region Cherson im April klar, dass hier ein Doppelgänger geschickt wurde. Kremlsprecher Peskow dementierte die Behauptungen damals umgehend und bezeichnete sie als „Lüge“.

„Habe auf Doppelgänger verzichtet“
Der russische Präsident, der auf Tuchfühlung mit dem Volk geht, heizt die Spekulationen über den Einsatz von Doppelgängern nun erneut an. Putin hat derartige Gerüchte bisher stets verneint. Ihm sei bereits nach seinem Amtsantritt im Jahr 2000 die Nutzung eines Doppelgängers bei offiziellen Terminen ans Herz gelegt worden. „Die Idee kam auf, aber ich habe auf Doppelgänger verzichtet“, sagte der russische Präsident im Februar 2020.

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