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Kein Hausarzt | Heißer Lohn-Herbst

Kein Hausarzt. Was waren das für Zeiten: Egal ob schwere Heiserkeit oder ein verstauchter Knöchel, ein vielleicht besorgniserregender Zeckenbiss oder ein seltsames Ziehen in der Schulter: Der Hausarzt wusste immer Bescheid. Er hatte einen ja meist von Kindheit an immer wieder behandelt und wusste, wie man mit seinen Patienten umgeht. Nicht selten half da auch einfach ein Gespräch und schon ging es dem Patienten viel besser. All das - es wird immer seltener geboten. Denn immer mehr Hausarzt-Kassenpraxen bleiben unbesetzt, wie neue, der „Krone“ vorliegende Zahlen untermauern. Waren vor zweieinhalb Jahren bereits 62 Hausarztstellen in Österreich unbesetzt, sind es jetzt schon mehr als 100 - Tendenz weiter steigend. Wenig überraschend stieg gleichzeitig aber die Zahl der Hausärzte in Wahlarztpraxen. In solchen muss der Patient bekanntlich zahlen, dafür ordiniert der Arzt oft (weit) seltener als seine Kassen-Kollegen. Da ist wirklich etwas faul im System. Die Regierung scheint das ja neuerdings auch erkannt zu haben und verspricht entscheidende Maßnahmen gegen diese Entwicklung. Wird notwendig und gut sein - denn wenn es Türkis-Grün nicht gelingt, den Österreichern zu vermitteln, dass die Gesundheitsversorgung gewährleistet ist, werden es die beiden Regierungsparteien bei den nächsten Wahlen noch schwerer haben.

Heißer Lohn-Herbst. Henne oder Ei? Was war zuerst, was wird zuerst sein? Geschmalzene Lohnerhöhungen oder geschmalzene Preissteigerungen? Faktum ist, dass die Inflation in Österreich besonders hoch ist. Manche sagen: wegen der hohen Lohnabschlüsse. Die konservative Agenda Austria bekräftigte das gerade wieder, mehr als die Hälfte der Inflation sei auf die jüngsten Kollektivvertragsabschlüsse zurückzuführen. Die Gewerkschaft widerspricht laut: Man will nichts von einer Lohn-Preis-Spiral hören. GPA-Vorsitzende Barbara Teiber sagt: „Es gibt im Gegenteil eine Gewinn-Preis-Spirale. Wir sehen die höchsten Dividendenausschüttungen und Rekordgewinne.“ Während die Preise weiter steigen nun von den Gewerkschaften Lohnzurückhaltung zu verlangen sei „jenseitig“. Also werde man im kommenden Herbst „natürlich Gehalterhöhungen über der Inflationsrate fordern“. Da kann ein heißer Herbst werden!

Kommen Sie gut durch den Dienstag!

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