„Gewalt oder Mobbing gegenüber Lehrkräften ist ein absolutes NO-GO", mahnt Oberösterreichs Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander. Ein Anstieg der Gewalt gegen Lehrkräfte, vor allem verbaler Natur, sei subjektiv spürbar, schreibt sie in einer Anfragebeantwortung an die Neos, wobei es konkrete Zahlen aber nur im Fall von Suspendierungen gibt.
Die beiden Neos-Abgeordneten Felix Eypeltauer und Julia Bammer haben, von einigen Anlassfällen ausgehend, die Bildungsreferentin über das Ausmaß der Gewalt gegen Lehrkräfte an Oberösterreichs Schulen befragt und darüber, welche Konsequenzen daraus gezogen wurden und werden. Die schriftliche Anfragebeantwortung liegt nun vor.
Keine Evaluierung der Gewaltursachen
„Ist ein Anstieg der Gewalt gegen Lehrkräfte in den letzten 5 Jahren ersichtlich“, lautet eine der Fragen. Und: „Wurde eine Evaluierung durchgeführt, die etwaige Ursachen eines möglichen Anstiegs untersuchte?“ Die Antwort Haberlanders im O-Ton: „Ein Anstieg der Gewalt gegen Lehrkräfte, vor allem verbaler Natur, ist subjektiv spürbar, wobei keine konkreten Zahlen vorliegen (außer im Fall von Suspendierungen, Anm.). Eine Evaluierung wurde nicht durchgeführt.“
„Bildung ist die Chance für junge Menschen, sich für ihre Zukunft zu rüsten. Die Lehrerinnen und Lehrer leisten eine hervorragende Arbeit in der Ausbildung der Zukunft unseres Landes, unserer Kinder. Der Beruf des Lehrers und der Lehrerin ist eine Berufung und Gewalt oder Mobbing gegenüber Lehrkräften ist ein absolutes NO-GO.“
Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP)
69 Suspendierungen im Schuljahr 2022/23
Konkrete Zahlen gibt es nur über Suspendierungen, also in den besonders schweren Fällen, siehe hier der Auszug aus der Anfragebeantwortung:
Unterschiedliche Konsequenzen
In den leichteren Fällen gibt es keine Erfassung der unterschiedlichen Konsequenzen. Haberlanders Überblick: „Die gesetzten Maßnahmen reichen von Intervention über die Schulleitungen, Lehrerkräfte sowie Diversitätsmanagerinnen und -manager über Einbindung der Schulpsychologie und der Kinder- und Jugendhilfe des Landes bis hin zum Einsatz der Kinder- und Jugendanwaltschaft und der Polizei.“
Was sagen Neos zu diesem Gewaltproblem?
Neos-Bildungssprecherin Julia Bammer hält klar fest: „Egal ob Drohungen, körperliche, verbale und psychische Übergriffe - Gewalt hat in unseren Schulen nichts zu suchen. Gerade in Oberösterreich können die offenen Stellen in den Schulen leider Jahr für Jahr nicht besetzt werden. Fälle, in denen Lehrer:innen aufgrund solcher Gewalterfahrungen im schlimmsten Fall sogar den Job hinschmeißen, müssen also unbedingt vermieden werden.“
Wichtig wäre die Schulpsychologie
Weiters sagt Abgeordnete Bammer: „Es ist wichtig, dass Schulen regelmäßig Maßnahmen ergreifen, um Gewalt gegen Lehrer:innen vorzubeugen und zu bekämpfen. Neben der Prävention gilt es vor allem bei den Schulpsycholog:innen und Schulsozialarbeiter:innen noch besser aufgestellt zu sein. Das Lehrpersonal ist das Fundament in unserem Bildungssystem.“
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