Kursänderung nötig?

Angriffe auf Russland stürzen Kreml in „Dilemma“

Ukraine-Krieg
02.06.2023 14:33

Nachdem sich das Kriegsschauspiel rund um die Ukraine durch mutmaßliche Partisanen auch auf russisches Gebiet verlagert hat, steht Russland nun vor einem Dilemma. Der Kreml muss sich jetzt entscheiden, ob man lieber die Angriffe auf die Ukraine fortführt oder besser seine eigene Grenzregion verstärkt.

Innerhalb von zehn Tagen haben die angeblich „proukrainischen Partisanen“ mehrmals die russische Grenzregion Belgorod angegriffen - am Freitag mehrten sich Meldungen in den sozialen Medien, dass es erneut zu Attacken gekommen sei. Mehrere unbemannte Flugobjekte hätten dabei die Stadt 35 Kilometer hinter der Grenze zur Ukraine getroffen. Die örtlichen Behörden mussten nach ukrainischem Beschuss auch die Grenzstadt Schebekino evakuieren.

Muss Russland Truppen zurückholen?
Was zunächst nach kleineren Zwischenfällen klingt, könnte sich für Moskau jedoch noch zum veritablen Problem auswachsen, wie das britische Verteidigungsministerium am Freitag ausführte. Die russischen Befehlshaber stünden nämlich nun vor dem „akuten Dilemma“, ob man die Verteidigung in den russischen Grenzregionen verstärken oder besser die Linien in der besetzten Ukraine ausbauen soll, hieß es im täglichen Update zur Lage.

Zwar habe das russische Militär den aktuellen Angriff weitaus schneller eindämmen können als den vorhergegangenen, man habe aber die gesamte Bandbreite an militärischer Feuerkraft auf eigenem Territorium einsetzen müssen, hieß es weiter - einschließlich Kampfhubschraubern und auch schwerer thermobarischer Raketenwerfer.

Angriffe aus Ukraine wären sogar rechtens
In Russland vermutet man eindeutig die Ukraine hinter den Attacken, in Kiew wies man dies jedoch bis zuletzt strikt zurück. Aus völkerrechtlicher Sicht wäre dabei ein solcher Angriff sogar rechtens, wie Völkerrechtsexperte Ralph Janik via Twitter erklärte: Aufgrund der Schwere des russischen Angriffs dürfte die Ukraine sogar ganz Russland okkupieren. Schließlich sei das „gesamte Territorium aller involvierten Parteien“ vom humanitären Völkerrecht erfasstes Kriegsgebiet, so Janik.

Es sei ein Missverständnis, dass verteidigende Staaten nur auf eigenem Gebiet operieren dürften: „Sie dürfen überall auf dem Territorium des Angreifers militärisch vorgehen und dessen Soldaten töten“, erklärt der Experte.

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