Hochbetrieb herrscht seit Wochen bei der Vogelhilfe Kärnten. So viele Piepmätze wie noch nie müssen aufgepäppelt werden. Durch falsche Versorgung mussten leider bereits viele sterben. Deshalb immer sofort Expertenrat einholen. Aber auch andere Wildtiere landen bei Michaela Dworak.
Kohlmeisen, Mönchsgrasmücken, Gimpel, Kleiber, Buntspechte, Rotschwänzchen und sogar ein Zaunkönig sind heuer bereits bei Tierexpertin Michaela Dworak gelandet. Sie ist seit April rund um die Uhr im Einsatz und, auch am Wochenende und an Feiertagen.
Jungvögel mit Gefiederschaden
„Der viele Regen im Mai hat den Jungvögeln ordentlich zugesetzt. Dadurch gab es einen Insektenmangel, wodurch es zu einer Mangelernährung und Gefiederschäden kam“, weiß die Expertin. „Dagegen könnten zum Beispiel Holunderbüsche helfen, weil sich dort gern Läuse ansiedeln.“ Einzig die Amseln haben von dem vielen Regen profitiert - durch die vielen Regenwürmer. „Aber leider wurden auch Amselkinder, die vermeintlich hilflos am Boden herumhüpfen, von Passanten ,gerettet’. Die Jungtiere werden von ihren Eltern so lange versorgt, bis sie fliegen können.“
Auf keinen Fall Wasser geben
Durch falsche Versorgung mussten heuer schon zahlreiche Jungvögel ihr Leben lassen. „Man darf ihnen zum Beispiel auf keinen Fall Wasser geben, oder sie gar füttern. Ich hatte einen Fall, da wurde ein Spatz mit Schinken gefüttert. Eine Katastrophe. Der kleine Kerl musste sterben“, bedauert Dworak. „Auch keine Wärmelampen benutzen!“
Immer an Experten wenden
Die Expertin appelliert an Tierfreunde, sich bei Auffinden eines verletzten Vogels oder anderen Wildtieres sofort bei ihr zu melden. „Nur mit Fachkenntnis kann man helfen!“ 48 Jungvögel wurden heuer gerettet. Mehr als 50 Altvögel mussten aber ebenfalls bereits aufgepäppelt werden. „Sie wurden durch Autounfälle, illegale Abschüsse oder Fensterschlag verletzt.“ Darunter waren auch ein in einem Hühnerverschlag gestrandeter Habicht mit durchnässtem Gefieder und eine Zwergohreule mit Anflugtrauma.
Auch andere Wildtiere werden versorgt
Natürlich werden auch andere Wildtiere von Michaela Dworak aufgenommen, obwohl sie dafür keine Unterstützung vom Land bekommt. „Ich kann einfach nicht wegschauen!“ So konnte ein kleiner Feldhase, der hilflos und verlassen auf einem Friedhof aufgefunden worden war, bereits erfolgreich aufgepäppelt und in die Freiheit entlassen werden.
Derzeit tummeln sich auch sechs freche Steinmarder in ihrer Station. Auch diese kleinen Raubtiere werden bereits bestens auf ihre Freilassung vorbereitet. Verletzte Greifvögel und Eulen werden von der Adlerarena Burg Landskron übernommen. Spendenkonto der wertvollen Vogelhilfe Kärnten: AT80 6000 0208 1605 1950.
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