In Frankreich hat die katholische Kirche eine Maßnahme eingeführt, um die Überprüfung von Geistlichen zu vereinfachen: den Priesterausweis mit QR-Code. Durch die Verwendung von Smartphones können Gemeinden schnell feststellen, ob ein Priester aufgrund von Missbrauchsvorwürfen beispielsweise nicht mit Kindern und Jugendlichen arbeiten darf.
Der Ausweis ist mit einem nationalen Register verknüpft, das in Frankreich nach zahlreichen Missbrauchsfällen eingerichtet wurde. Der Zweck dieser Karte besteht darin, zu verhindern, dass Priester, die negativ aufgefallen sind, unauffällig verschwinden und anderswo ihre Tätigkeit ausüben, wo ihre Vergangenheit nicht bekannt ist.
Identifikationsnummer soll vor Missbrauch schützen
Der Ausweis ähnelt dem französischen Personalausweis und enthält neben persönlichen Daten und dem QR-Code auch ein Foto und eine Identifikationsnummer, mit der Kirchenverantwortliche auf die Akte des Geistlichen im Register zugreifen können. Damit soll auch verhindert werden, dass sich Männer unberechtigt als Priester ausgeben, sei es aus religiösem Eifer oder anderen Motiven, um eine Messe abzuhalten.
Auch Betrügereien schädigen Ansehen der Kirche
Es kommt auch vor, dass Betrüger sich als Geistliche ausgeben. Ein Beispiel dafür ereignete sich im Jahr 2021 in Südfrankreich, als ein Serienbetrüger namens „Pater Don Romano“ zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten gab sich dieser Mann als Franziskaner-Mönch aus und ergaunerte beispielsweise von einer gutgläubigen Frau 2500 Euro für ein angebliches Kinderheim in Afrika. Darüber hinaus nutzte er das Wohlwollen von Kirchengemeinden aus, ließ sich bei ihnen einquartieren, hielt Messen ab und nahm Beichten entgegen.
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