Bundesliga-Fußball boomt in Österreich: Über 50.000 sahen die sechs Spiele am Wochenende! Der Besuch bei der WSG Tirol bleibt hingegen bescheiden - für Präsidentin Diana Langes aber nur ein Ansporn, wie sie im „Krone“-Interview sagt.
„Krone“: Der Gemeinderat von Wattens hat gegen den Umbau des Gernot-Langes-Stadions gestimmt. Wie ist das bei Dir angekommen?
Diana Langes: Ach, ich habe gar nichts anderes erwartet. Da ist nicht einmal Enttäuschung aufgekommen, weil ich es seit zehn Jahren nur so erlebe. Auch wenn ganz viele Menschen – der Verein, die Funktionäre, die Spieler, die Fans – ganz andere Wünsche hätten.
Das klingt fast ein bisschen resignativ.
Ich habe so viel Zeit dafür investiert. Und jetzt trau‘ ich mich nicht einmal mehr zu hoffen.
Wir probieren es weiter mit Info-Veranstaltungen. Vielleicht ändert sich doch etwas.
WSG-Präsidentin Diana Langes
Es macht den Eindruck, als würde der Fußball in Wattens nicht genug Wertschätzung genießen.
Da kann ich nicht widersprechen. Aber immerhin wurde im Gemeinderat zwei Stunden über dieses Problem diskutiert – das heißt: Die Problematik ist angekommen. Wir probieren es weiter mit Info-Veranstaltungen. Vielleicht ändert sich doch etwas.
Als ich vor zehn Jahren in Wattens angefangen habe, da saßen 150 Zuschauer auf der Tribüne - und wenn wir Glück hatten, haben fünf geklatscht, wenn wir ein Tor erzielt haben.
WSG-Präsidentin Diana Langes
Die Wertschätzung fehlt aber auch bei den Zuschauerzahlen. Überall boomt der Bundesliga-Fußball in Österreich. Volle Stadien in Graz, Wien, Linz – nur zum Überlebenskampf der WSG gegen Ried kamen am Freitag 2300 ins Tivolistadion.
Das ist bitter, das stimmt. Aber als ich vor zehn Jahren in Wattens angefangen habe, da saßen 150 Zuschauer auf der Tribüne – und wenn wir Glück hatten, haben fünf geklatscht, wenn wir ein Tor erzielt haben. Also, wir haben uns schon weiterentwickelt. Und ich gebe auch weiter nicht auf. Es wird bei den Zuschauern mehr. Langsam, langsam. Aber wir sind in einem Prozess. Wie ich schon gesagt habe: Vor zehn Jahren, da kamen ... Man darf nie vergessen, wo man herkommt.
Aber was ist das Problem?
Ich denke, wir stehen vor einem Generationswechsel. Es ist eine Frage der Zeit. Wir müssen die Jugend mehr ansprechen. Und haben damit bereits begonnen. Die Buben, die wir jetzt ins Stadion einladen, sind in einigen Jahren unsere Zuschauer. Eine Entwicklung.
Dafür muss man die Liga längerfristig halten.
Stimmt. Wir brauchen drei Dinge für unseren Verein: Erstens eine Heimstätte, zweitens einen Sponsor und drittens den Ligaerhalt.
Da wird Dir am Freitag mit dem nicht gegebenen 1:2 ein ordentlicher Stein vom Herzen gefallen sein. Oder?
Ich muss leider zugeben, dass wir es gewohnt sind, bis zum Ende zu zittern. Aber ja, ich war erleichtert.
Was war die Überlegung bei der Nominierung von Wolfgang Suitner als Gegenkandidat von TFV-Präsident Sepp Geisler?
Ich träume von einem ganzen Land, das hinter der WSG steht. Und auch von einem Verband, der das tut. Deswegen gibt’s den Gegenkandidaten.
Warum kam Edi Fröschl jun. in den Vorstand?
Er kümmert sich mit Robert Ablinger um die Infrastruktur. Aber vor allem braucht’s bei uns jüngere Leute, frisches Blut.
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