Gründe für Rauswurf

Neue Hierarchie und fatales Vertrauen in Mödling

Der rasante Sinneswandel bei der Admira wirkt auf den ersten Blick kurios. Die „Krone“ kennt die Hintergründe zum Rauswurf von Rolf Landerl.

„Nicht einmal im Ansatz denken wir an eine Ablöse von Rolf Landerl - mein Zugang ist, den Trainer zu stärken!“ Admiras Sportvorstand Philip Thonhauser im O-Ton am Montag gegenüber der „Krone“. „Panik wollen uns viele zusprechen, die haben wir aber nicht - Landerl ist der richtige Mann“, fügte Sportdirektor Marcel Ketelaer in einem Wochenblatt hinzu.

Umdenken in der Südstadt
Zwei Tage später war der Coach weg. Da die Zurechnungsfähigkeit der beiden Herren nicht anzuzweifeln ist, muss in der Südstadt ein Umdenken stattgefunden haben, das die Protagonisten nun natürlich in ein schräges Licht rückt. Fakt ist, dass Neo-Präsident Christian Tschida erst am Mittwoch aus den USA zurückkehrte, die Debatte während einer Sitzung ins Rollen brachte. Bei der Admira herrscht eine neue Hierarchie. Tschida ist ein Präsident, der nicht nur zahlt, sondern auch Entscheidungen trifft. Vorgänger Thonhauser verhält sich loyal, noch spielt auch der bislang oft alleinherrschende Aufsichtsrats-Boss Gerhard Bügler dabei mit. Wie gesagt: noch ...

Zum Knackpunkt für Landerl wurde aber auch die Treue zu dessen extrem dominanten Assistenten Rafael Pollack, mit dem die Mannschaft von Anfang an nicht zurecht kam. Der an Bord geholte Sportpsychologe Andreas Marlovits erkannte das Problem, Landerl wollte auf Pollack aber nicht verzichten. Das war bereits in Horn so. Quasi Treue bis in den Untergang.

Letztendlich wurde die Angst am Mittwoch immer größer. Nicht nur die vor dem Abstieg, sondern auch die vor dem heutigen Gegner Amstetten. Die Mostviertler erzielten in den letzen zwei Runden acht Tore - exakt so viele wie die Admira in den 13 Spieltagen seit 15. Oktober. Sonst noch Fragen?