Es war kein Mord!

Wachsoldat (20) getötet: Verfahren nun eingestellt

Niederösterreich
27.04.2023 16:04

Nach der Tötung eines 20-jährigen Wachsoldaten am Dreikönigstag in der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt ist das Ermittlungsverfahren eingestellt worden. Die zuständige Staatsanwaltschaft sieht das vom 54-jährigen Beschuldigten vorgebrachte Notwehr-Szenario bestätigt, teilte Sprecherin Silke Pernsteiner mit. Es war also kein Mord. 

Der Unteroffizier ist laut „Kurier“ bereits wieder in der Flugfeldkaserne im Dienst. Disziplinarverfahren wurde keines gegen ihn eingeleitet. Das Bundesheer wollte sich am Donnerstag zur erfolgten Einstellung der Ermittlungen nicht äußern.

Die Einstellung fuße im Wesentlichen auf den Erkenntnissen aus einem Schussgutachten des Bundeskriminalamtes sowie auf Aussagen des diensthabenden Offiziers, betonte Pernsteiner.

„Es gab keine gegenteiligen Beweisergebnisse“
Das Gutachten sei im Einklang mit der Verantwortung des Beschuldigten gestanden. „Es gab keine gegenteiligen Beweisergebnisse“, sagte die Sprecherin.

Streit als Auslöser
Der Offizier vom Tag soll versucht haben, den 20-Jährigen nach einem Streit zu beruhigen. Der Grundwehrdiener soll mit dem Lauf des Sturmgewehrs auf den 54-jährigen Vizeleutnant eingeschlagen und die Waffe auf seinen Vorgesetzten gerichtet haben. Der Soldat sagte aus, dass er verletzt am Boden liegend einen Schuss in Notwehr auf den über ihn gebeugten Rekruten abgab, berichtete der „Kurier“.

Dies decke sich auch mit dem Schießgutachten sowie mit dem Obduktionsergebnis. Demnach verlief der Schusskanal von unten in einem etwa 45 Grad aufsteigenden Winkel. Laut der Rekonstruktion erfolgte die Schussabgabe „gegen den stehenden Rekruten aus einer am Boden liegenden Position“, hieß es.

Soldat stand unter Drogen
Laut einem toxikologischen Gutachten hat der 20-Jährige in den Wochen vor dem Dreikönigstag Cannabis, Ecstasy und Antidepressiva konsumiert. Am Morgen des 6. Jänner soll er aufgrund der geringen Konzentration nicht davon beeinträchtigt gewesen sein.

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