Anordnung in Brasilien

Ermittlungen gegen Neonazis: Telegram gesperrt

Ausland
27.04.2023 07:59

Ein brasilianisches Gericht hat am Mittwoch die landesweite Sperrung der Messenger-App Telegram angeordnet. Die Betreiber des Online-Dienstes hätten sich geweigert, den Behörden Daten über Mitglieder von Neonazi-Gruppen auf Telegram bereitzustellen, sagte Justizminister Flavio Dino am Mittwoch.

Neben der „vorübergehenden Aussetzung“ des Online-Dienstes wurde auch eine Geldstrafe in der Höhe von einer Million Reais (rund 180.000 Euro) pro Tag angeordnet, weil das Unternehmen das Behördenersuchen ignoriert hatte. „Es gibt Gruppen namens ,Antisemitische Front‘ und ,Antisemitische Bewegung‘, die in diesen Netzwerken aktiv sind, und wir wissen, dass sie im Kern der Gewalt gegen unsere Kinder liegen“, fügte er mit Hinblick auf eine Welle von Angriffen an Schulen hinzu.

Bluttaten mit rechtsextremistischer Verbindung?
Im März hatte ein 13-jähriger Bub einen Lehrer bei einem Messerangriff in einer Schule in Sao Paulo getötet. Anfang April tötete ein Mann in einem Kindergarten in der südlich gelegenen Stadt Blumenau vier Kinder im Alter zwischen vier und sieben Jahren.

Sondereinheiten der Polizei sichern das Areal rund um den Kindergarten in Blumenau, wo sich die Bluttat ereignet hat. (Bild: APA/AFP/Anderson COELHO)
Sondereinheiten der Polizei sichern das Areal rund um den Kindergarten in Blumenau, wo sich die Bluttat ereignet hat.

In derselben Woche gab es zwei weitere, nicht tödliche Schulangriffe. Im November hatte ein 16-Jähriger bei Angriffen auf zwei Schulen in Aracruz im südöstlichen Bundesstaat Espirito Santo vier Menschen erschossen. Das Nachrichtenportal G1 berichtete unter Berufung auf Polizeiquellen, der Jugendliche habe mit antisemitischen Gruppen auf Telegram interagiert.

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