Weniger Gewinn

Neue Bosse des Flughafens Wien zücken den Rotstift

Österreich
20.09.2011 16:40
Der Flughafen Wien stellt sich auf weniger Gewinn ein und zückt den Rotstift. Einen Aufnahmestopp und straffere Organisation haben die seit gut zwei Wochen amtierenden neuen Airport-Chefs Julian Jäger (rechts im Bild) und Günther Ofner (links) bereits verfügt. Im Jänner wollen sie Details vorlegen, wie bis 2015 die Produktivität um zumindest 20 Prozent angehoben werden soll. Ofner teilte am Dienstag bei der Antrittspressekonferenz mit, dass zehn bis 15 Prozent der Kosten eingespart werden könnten.

Jäger und Ofner sprechen von einem "signifikanten" Einsparungspotenzial, in allen Unternehmensbereichen müssten Kosten verringert werden - sowohl Sach- als auch Personalkosten. Kündigungen sollen vermieden werden, dieser Schritt würde nur als äußerstes Mittel - etwa im Fall eines starken Wachstumseinbruchs - gesetzt. Man wolle hauptsächlich mit "natürlicher Fluktuation" auskommen, die zwei bis drei Prozent im Jahr ausmache.

Zunehmende Konkurrenz aus dem Osten
Bisher geht der Airport davon aus, dass bis 2020 die Zahl der in Wien abgefertigten Passagiere auf rund 30 Millionen zunimmt. Dabei hat sich der Flughafen Wien gegen wachsende Konkurrenz der Star-Alliance-Hubs München und Zürich zu behaupten, aber auch gegen zunehmende Konkurrenz aus dem Osten. Die Flughafen-Bosse wollen jetzt auch Erträge steigen, bei den Gebühren ist der Airport allerdings schwer unter Druck.

Mittelfristig soll die Produktivität um "zumindest 20 Prozent" höher sein. Damit soll nach Vorstandsangaben der Investitions- und Wachstumskurs "ohne ausufernde Verschuldung" finanziert werden. Zurzeit wird die Nettoverschuldung mit 700 Millionen Euro angegeben. Mehr als 600 Millionen Euro will der Flughafen bis 2015 investieren - noch ohne die Investitionen in die dritte Piste. Ihr Bau dürfte nicht vor 2015 beginnen.

Skylink: "Wir werden um jeden Euro kämpfen"
Der Terminalneubau Skylink soll im Juni 2012 in Betrieb gehen - und er soll weniger als 800 Millionen Euro kosten. Die sogenannten "Schnittstellenkosten", die anderweitig gebucht sind, wurden am Dienstag nicht beziffert. Zum Jahresende soll feststehen, ob und auf wie viel der Airport die einstigen Auftragnehmer der Skylink-Baustelle klagen wird. Derzeit ist von "respektablen" Beträgen die Rede. Noch sind Gutachter, Anwälte und eine interne Taskforce am Werk. "Wir werden um jeden Euro kämpfen, wo dem Flughafen Schaden zugefügt wurde", versicherten die Neo-Chefs.

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