Gefällte Jungbäume, tiefe Spurrillen, zerstörte Pfade: Großer Ärger herrscht wegen der Holzgewinnung im Perchtoldsdorfer Wald.
„Der Naturpark Föhrenberge am östlichen Rand des Wienerwalds ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, zahlreiche Hütten leben von den Wanderern“, weiß Klaus Wechselberger von der Umweltinitiative Wienerwald. Umso mehr ärgert ihn, dass man im dazugehörigen Perchtoldsdorfer Wald im Bezirk Mödling keinerlei Rücksicht auf den Erholungsstatus nehme. „Er ist leider seit Jahren zum hiebreifen Wirtschaftswald verkommen“, kritisiert Wechselberger.
Erst vor wenigen Tagen hinterließen Harvester tiefe Spuren im Boden. „Das könnte als Waldverwüstung eingestuft werden“, so Wechselberger, der auch kritisiert, dass viele Jungbäume gefällt wurden. „Es geht leider nur um hohe Gewinne“, sagt er.
Unterstützung von der Gemeinde
Unterstützt wird der Umweltaktivist von der Opposition in Perchtoldsdorf. Denn die Gemeinde, in deren Besitz der Wald ist, hat die EVN schon 2011 mit den Arbeiten betraut. Anton Plessl von der SPÖ würde diesen Vertrag gerne bei der nächsten Gelegenheit im Sommer kündigen und neu ausverhandeln. „So kann man die EVN verpflichten, schonender vorzugehen.“ Eine Kündigung forciert auch Gabriele Wladyka von der Bürgerliste: „Wir sollten es ermöglichen, dass Private selbstständig Holz entnehmen dürfen.“
EVN-Sprecher Stefan Zach betont hingegen, dass die Holzentnahme unter Aufsicht und in Abstimmung mit dem Bezirksförster erfolgt. „Es hat sich bei dem betroffenen Abschnitt um einen alten Schwarzföhrenbestand gehandelt, der stark vom Kieferntriebsterben befallen ist und der mit zunehmenden Trockenstress zu kämpfen hatte.“ Eine Durchforstung sei daher schon lange erforderlich, damit sich der Bestand zum Laubmischwald verändern kann. Die Nutzung des Harvesters wiederum sei eine wirtschaftliche Sache, wie Zach betont: „Die Wege werden wieder hergerichtet.“
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