SPÖ-Wahldebakel

Hans Mahr: „Zeit der Landesfürsten ist vorbei“

Politik
07.03.2023 07:27

Nach Tirol und Niederösterreich hat die Landtagswahl in Kärnten nun schon zum dritten Mal in Folge jener Partei Verluste gebracht, die den Landeshauptmann bzw. die Landeshauptfrau stellt. „Es ist eine Dämmerung der Landeshauptleute, das hat man bereits in Tirol und Niederösterreich gesehen“, sagt Medienmanager und Polit-Kenner Hans Mahr im krone.tv-Interview mit Jana Pasching. „Die Zeit der Landesfürsten ist vorbei.“ Trotzdem: Die Ausgangslage der SPÖ war alles andere als optimal. Spätestens nach der Wahl in Salzburg wird es für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner eng werden.

„Es gibt mehr Parteien, es gibt mehr Kritik und es wird alles infrage gestellt von den Wählern. Darunter leiden jene, die an der Spitze stehen, am meisten.“ Man dürfe aber auch die schwierige Ausgangslage der SPÖ nicht vergessen: Die Performance auf Bundesebene - vor allem mit den Obfrau-Debatten - ließ vor der Wahl zu wünschen übrig. Dennoch: Bis zur nächsten Wahl gebe es für Parteichefin Rendi-Wagner nun eine Schonfrist, wie Mahr erklärt.

„SPÖ wird nicht mit Rendi-Wagner in Wahlen gehen“
Wie der Medienmanager aus SPÖ-Kreisen erfuhr, habe man sich bei der SPÖ darauf geeinigt, dass man alle Diskussionen bis zur Landtagswahl in Salzburg (23. April) ruhen lässt. Danach werde man diskutieren, wofür die SPÖ inhaltlich stehe und wer diese SPÖ vertreten wird, so Mahr. Dennoch sei bereits jetzt relativ klar, „dass die SPÖ mit Rendi-Wagner nicht in die Nationalratswahlen gehen wird“.

Rendi-Wagner, Doskozil oder ein lachender Dritter
Als potenzieller Nachfolger für die SPÖ-Spitze bringt sich der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gerne ins Rennen. Ohne Widerstand werde aber auch er nicht an die Spitze gehen können. Laut Mahr werde er entweder gegen Rendi-Wagner antreten oder gegen einen anderen Kandidaten. Auch Alfred Gusenbauer, ehemaliger SPÖ-Chef, war damals der lachende Dritte. „Dadurch, dass Doskozil in der SPÖ angeeckt hat, gibt es auch eine starke Anti-Doskozil-Stimmung. Allein an die Spitze - das wird es nicht geben.“

„FPÖ hat es trotz Kickl geschafft“
Auch die FPÖ hätte sich von der Kärnten-Wahl mehr erwarten können, sie stagniert mit einem leichten Plus bei 24 Prozent. „Ich bin nicht sicher, ob das forsche Auftreten des Herbert Kickl in Kärnten, wo man sich eher gemeinsam verständigt, wirklich geholfen hat“, sagt Mahr dazu. Manche meinen, dass die FPÖ mit Kickl das gerettet hat, was noch zu retten war. Mahr sieht das anders: „Ich glaube, man muss sagen, die FPÖ hat es trotz Herbert Kickl geschafft.“

Grund zur Freude hatte Kanzler Karl Nehammer. Seine ÖVP fuhr trotz gegenteiliger Prognosen sogar ein Plus ein und liegt nun bei 17 Prozent. „Für Nehammer gab es endlich etwas zu feiern“, fasst es der Medienmanager zusammen. „Ob das von Nachhaltigkeit geprägt ist, wage ich aber zu bezweifeln.“

Das ganze Interview mit Hans Mahr sehen Sie im Video oben. „Krone“ Live sehen Sie montags bis freitags ab 9 Uhr.

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