„Krone“-Redakteurin Nicole Greiderer hat beim Kostümverleih Hundegger-Maurer probiert, womit man am Faschingsball glänzt. Dabei schlüpfte sie in zahlreiche bekannte, aber auch ungewöhnliche Verkleidungen.
„Die Ohren müssen frei bleiben, damit die Koteletten richtig zur Geltung kommen!“, schärft mir Cäcilia Maurer ein. Sie zieht die Perücke gerade, zupft den Kragen zurecht und siehe da: Elvis lebt! Oder zumindest eine Kopie, die zwar weder singen noch tanzen kann, sich in ihrem Outfit aber pudelwohl fühlt.
„Heuer kommen viele Gruppen“
Einmal in eine neue Haut schlüpfen, jemand anders sein – das treibt die Tiroler Faschingsnarren heuer wieder auf die Straßen, zu den Umzügen und in die Ballsäle des Landes. Doch vorher machen viele einen Abstecher nach Innsbruck-Arzl. Im Kostümverleih Hundegger-Maurer findet das Narrenherz alles, was es für eine gelungene Verkleidung braucht.
„In diesem Jahr kommen vor allem Gruppen zu mir“, berichtet Chefin Cäcilia, „bei den Männern sind die Piraten hoch im Kurs und die Frauen wollen Kostüme, in denen man sie nicht erkennt.“ Zur Verdeutlichung hält sie einen kugelrunden Schneemann-Kopf in die Höhe, drückt ihn mir in die Hand und hat kurz darauf den dazugehörigen Einteiler in der Hand.
Ein Kissen um den Bauch sorgt dann noch für die richtige Figur und mit dem Ziehen an zwei Kordeln sowie an einem Reißverschluss verwandle ich mich endgültig in einen knapp zwei Meter großen Schneemann.
Das sind Kostüme, keine Designersachen. Und wenn ich am Faschingsball den gesamten Abend lang Angst haben muss, dass ich mir mein Kleid dreckig mache, dann kann ich auch gleich Zuhause bleiben.
Betreiberin Cäcilia Maurer
„Tinky Winky“ mit kleinem Kopf, Glamour aus Rokoko
Weich liegt das „Schneemannfell“ auf der Haut, „aber es ist auch nicht zu dick, wenn man es innen anziehen will“, meint Cäcilia. Ein ähnliches Tragegefühl bietet das Teletubbie-Kostüm, das ich als Nächstes anprobiere. „Tinky Winky“ ist zwar nicht ganz so flauschig wie der Schneemann, hat aber einen kleineren Kopf.
Eine lange Geschichte kann das älteste Kostüm in der Sammlung des Verleihs erzählen: Es ist fast hundert Jahre alt und entstand 1928 - genauso wie das Familienunternehmen selbst.
Wer sich ein edleres Kostüm wünscht, ist im größten Faschingsverleih Westösterreichs ebenfalls richtig: Cäcilia präsentiert ein aufwendiges Rokoko-Kleid, das – wie die meisten ihrer Kostüme – selbstgemacht ist. Eigentlich viel zu schade zum Verleihen, oder? „Nein! Das sind Kostüme, keine Designersachen. Und wenn ich am Faschingsball den gesamten Abend lang Angst haben muss, dass ich mir mein Kleid dreckig mache, dann kann ich auch gleich Zuhause bleiben“, sieht Cäcilia das Thema entspannt. Dass sie ihre Verkleidungen als „Totalschaden“ zurückbekommt, ist nur ganz selten.
Trotzdem: Nach dem Aschermittwoch wird im Familienbetrieb erstmal gewaschen und repariert, was das Zeug hält. Davor stürzt sich aber auch Cäcilia Maurer noch ins Faschingsgewühl: „Wenn am Faschingsdienstag die Hektik vorbei ist, werfe auch ich mich in ein cooles Kostüm und ziehe mit einer Freundin los!“
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