Stille. Tausende Fans im Zielhang hielten inne, die Italienerinnen lagen sich in den Armen, weinten bittere Tränen. Der Skisport war für einen Moment nur eine Randerscheinung. Eine Kolumne von „Krone“-Reporter Philipp Scheichl.
Vor der Siegerehrung gab es eine Schweigeminute für die am Mittwoch im Alter von nur 37 Jahren viel zu früh an Krebs verstorbene Elena Fanchini. Die gestern, nur eine halbe Stunde vor dem Abfahrtsstart, in ihrer Heimat zu Grabe getragen wurde. Fernab von Méribel, fernab von ihrenlangjährigen Ski-Weggefährtinnen, ihren Freundinnen. In Gedanken waren Sofia Goggia & Co. bei Fanchini. Was das enttäuschende Resultat in der Abfahrt erklärt, relativiert. „Natürlich ist es schade, dass es nicht gereicht hat“, meint Topfavoritin Goggia, die kurz vor dem Ziel einfädelte, weiter auf ihren ersten WM-Titelwarten muss. „Aber es gibt Wichtigeres im Leben - Skifahren ist nicht alles. In Gedanken sind wir alle bei Elena und ihrer Familie.“
„Realisiere es gar nicht“
War auch Jasmine Flury. Die aus Davos stammt, ihre ersten Skier von Gesamtweltcupsieger Paul Accola bekam. Und sich nun als zehnte Schweizerin Abfahrts-Weltmeisterin nenen darf: „Ich realisiere gar nicht, was da abgeht, es ist fast unglaublich.“
Die 29-Jährige setzt damit einen imposanten Trend bei dieser WM fort: Erst die Super-G-Goldenen Marta Bassino und James Crawford, nun auch Flury: Keiner der drei Speed-Weltmeister hatte zuvor ein Weltcuprennen in der jeweiligen Disziplin gewonnen.
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