Die Preise für Wohneigentum sind im Vorjahr erneut gestiegen. Heuer und nächstes Jahr werden nur moderate Preisrückgänge in Österreich erwartet. Schlechte Nachrichten für die Tiroler: Im „Heiligen Land“ bleibt das Preisniveau weiterhin hoch.
Einen Rück- und Ausblick über den Immobilienmarkt gab am Donnerstag die Tiroler Raiffeisen-Landesbank (RLB). Die einzig gute Nachricht, die geäußert wurde, haben die Experten gleich wieder relativiert. Zwar „erwarten wir heuer und 2024 österreichweit nominale Preisrückgänge von jeweils fünf Prozent beim Wohneigentum“, führt Studienautor Matthias Reith aus, „allerdings dürfte die erwartete Preiskorrektur nur moderat ausfallen“.
Kosten in vergangenen Jahren rasant gestiegen
Die Gründe dafür: Sowohl die Kosten für das Einfamilienhaus als auch Eigentumswohnungen haben sich in den vergangenen Jahren in Tirol ohnehin rasant nach oben gesteigert. Beim Haus sind die prozentuellen Zuwächse seit 2015 jährlich zweistellig, bei Wohnungen waren es zwischen 2016 und 2021 durchschnittlich 8,2 Prozent. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung in Tirol weiterhin wachsen wird, gleichzeitig aber der Baugrund ein knappes Gut ist.
Tirol ist ein Land der preislichen Extreme.
Matthias Reith
Experten hoffen auf eine ausgleichende Wirkung
Wer in Tirol bleiben möchte, sich aber trotzdem ein halbwegs erschwingliches Eigenheim leisten will, der bzw. die muss beim Bezirk Flexibilität zeigen. Zahlte man 2021 in Kitzbühel für eine Wohnung im Durchschnitt 7000 Euro pro Quadratmeter, waren es in Lienz „nur“ 2090 Euro. Bei den Einfamilienhäusern verzeichnete der Gamsstadt-Bezirk einen Preisanstieg von satten 35 Prozent.
„Tirol ist ein Land der preislichen Extreme“, sagt Reith. Trotzdem erwartet RLB-Immobiliengeschäftsführer Gerhard Cramer keinen totalen Einbruch bei der Nachfrage. Denn „politische Maßnahmen wie der geplante Verzicht auf die Grunderwerbssteuer für das erste Eigenheim könnten ausgleichend wirken“.
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