Erster LH prescht vor

Drexler zum ORF: „Da hat Politik nichts verloren“

Ein bemerkenswerter Vorstoß: Als erster Landeshauptmann Österreichs prescht Christopher Drexler (ÖVP) in der Diskussion um das im ORF-Gesetz verankerte Anhörungsrecht vor: „Es gehört abgeschafft!“

Gibt es politischen Druck der steirischen Landespolitik auf den ORF? „Nein - und wenn, ist das sehr lange her“, sagt Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) im „Krone“-Gespräch. Als erster Landeschef Österreichs prescht er in der Diskussion um das im ORF-Gesetz verankerte Anhörungsrecht vor: „Es gehört abgeschafft. Warum soll ich meinen Senf bei der Bestellung einer ORF-Führungskraft abgeben? Ich habe größtes Vertrauen, dass exzellentes Personal ausgewählt wird - da hat die Politik nichts verloren!“

Die Personalreserven im ORF Steiermark
Wie ginge es ohne Drexlers Senf weiter? Der SPÖ-nahe, über die Parteigrenzen anerkannte Landesdirektor Gerhard Koch ist bis Ende 2026 bestellt, er wird dann 65 Jahre alt sein und sich wohl nicht mehr bewerben. Ob der aktuelle Chefredakteur Wolfgang Schaller (der ÖVP zugerechnet, kann aber auch mit allen Parteien gut) nachfolgt, ist noch vollkommen offen. „Die Frage stellt sich für mich aktuell nicht. Ich bin sehr gerne Chefredakteur. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Wobei ich nicht bis ans Ende meiner Laufbahn Chefredakteur sein muss - vielleicht mache ich auch etwas ganz anderes!“

Sollte Schaller doch zum Landesdirektor aufsteigen, gibt es mehrere Nachfolgekandidaten. Zuletzt hatten sich beworben: Renate Rosbaud, Doris Beck-Zehetleitner und Volker Obermayr (sie wurden nicht zum Hearing geladen), Rudolf Culka (ging nicht zum Hearing), Birgit Zeisberger, Robert Neukirchner und Hannes Kargl. Aus heutiger Sicht Top-Favoritin ist Zeisberger - auch, weil eine Frau Chefredakteurin werden wird, sollte ein Mann Landesdirektor sein.