Die australische Truppe Gravity & Other Myths ist beim Grazer Cirque Noel zu Gast. In ihrer Show „Out of Chaos“ zelebrieren die das perfekte Chaos. Der Großteil der Shows ist bereits ausverkauft - am Samstag wurde deshalb eine Zusatzvorstellung eingeschoben. Es igibt noch Restkarten.
Es dauert nicht lange, und die Vorstellungsrunde der acht Artistinnen und Artisten der australischen Truppe mündet in einem Chaos. Wild fliegen die Worte durcheinander, schichten die Stimmen sich übereinander und formen ein poetisches Tohuwabohu. Ganz genau so, wie es nur Momente später auch die Körper der Performer machen werden.
Großes Spektakel mit intimem Charme
Doch es dauert, bis sich eben diese Körper dem Publikum deutlich zeigen. Lediglich mit Taschenlampen und kleinen Spots wird die Bühne am Beginn beleuchtet und gibt nur Schlaglichter auf die Kunststücke frei, die sich da im Halbdunkel anbahnen - begleitet von den Live-Klängen von Ekrem Eli Phoenix, die mit Instrumenten, Beat-Maschine und Loop-Gerät die musikalische Akrobatik zur Show liefert. Doch schon in dieser Schattenwelt ist eines nicht zu übersehen: Mit „Out of Chaos“ ist Gravity & Other Myths eine geniale Vermischung von Artistik und Tanz, Humor und Poesie, großem Spektakel und intimer Vorführung gelungen.
Eine der Ideen, die das ermöglicht, ist ebenso schlicht wie effektiv: Immer wieder kommentieren die Artisten ihre Artistik live in ein Mikrofon: Sie erzählen teilweise außer Atem oder mit angestrengter Mine davon, was sie da machen, wie sie es machen, wie es sich anfühlt und was sie sich dabei denken. Sogar Fragen aus dem Publikum werden - mitten im Kunststück - beantwortet.
Ein Mix aus Ordnung und Chaos
Auf diese Momente des vermeintlichen Chaos folgen Momente der poetischen Konzentration, in denen sich die Blicke des Publikums (so wie die Scheinwerfer) ganz auf eine Nummer fokussieren. So entsteht in dieser Show ein fesselnder Mix aus Lockerheit und Konzentriertheit, aus Ordnung und Chaos, aus Beherrschtheit und Impulsivität.
Um dieses Konzept in der Qualität umsetzen zu können, braucht es vor allem eines: ein Ensemble wie das von Gravity & Other Myths. Es punktet nicht nur mit genialer Akrobatik, sondern auch mit Charme und Ironie. Das Resultat ist das perfekte Chaos.
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