In Rekordbauzeit konnte die Rosentalbahn saniert und modernisiert werden. Damit erhalten zahlreiche Gemeinden im Rosental einen besseren Anschluss an den Zentralraum. Trotz der Feierlaune macht sich Angst in der Bevölkerung breit.
In einem völlig neuen Gewand präsentiert sich seit Mittwoch die historische Rosentalbahn. Statt Dieselloks rollen künftig nur noch klimafreundliche Elektrozüge in das Tal. „Durch die Umstellung werden allein zwischen Klagenfurt und Weizelsdorf jährlich CO₂-Emissionen eingespart, für die 75 Hektar Wald nötig wären, um sie zu neutralisieren“, erklärt ÖBB-Projektleiter Gerald Zwittnig bei einer Sonderfahrt am Mittwoch. In die Modernisierung wurden insgesamt 50 Millionen Euro von Bundesbahnen und Land Kärnten investiert.
Rekordbauzeit und Jubelstimmung
In einer Rekordbauzeit von nur eineinhalb Jahren wurde nicht nur die Elektrifizierung der Strecke vorgenommen, die rund 150 Arbeiter errichteten unter anderem auch eine völlig neue Bahnhaltestelle mit Park & Ride-Möglichkeiten in Lambichl bei Maria Rain. „Dieser Tag ist ein wahrer Freudentag für alle Rosentaler Gemeinden“, sagt Franz Ragger, Bürgermeister von Maria Rain. Denn immerhin habe sich mit einem Schlag die gesamte Infrastruktur verbessert.
Mit diesem Projekt setzen wir ein klares Zeichen. Für die Zukunft und für unsere Enkel.
Peter Kaiser, Landeshauptmann
Nicht der erste Rekordbau im Rosental
Während heute Ingenieure auf Computern neue Bahnstrecken planen, saßen ihre Kollegen in der Kaiserzeit noch am Reißbrett und tüftelten an der Überwindung den geologischen Hindernissen in ganz Österreich. So auch im Rosental. 1903 konnten die ausgereiften Pläne zur Erschließung des Tales in die Tat umgesetzt werden. Binnen drei Jahren hatten 4500 Arbeiter einen Schienenstrang über das Sattnitzgebirge verlegt. „1906 konnte die Hauptstrecke der Rosentalbahn schließlich fertiggestellt werden“, erzählt Adrian Geringer von den Kärntner Nostalgiebahnen. Und mit der Anbindung an die Südbahnstrecke sollte für das Rosental eine Blütezeit beginnen.
Unter dem historischen Aspekt wird auch die erste öffentliche Fahrt stattfinden. Am Sonntag können die Passagiere mit dem historischen Schnelltriebwagen 4042.01 der Nostalgiebahnen Kärnten über die neue Strecke rollen.
Angst vor Güterbahntrasse
Trotz der Feierlaune bei der Einweihung bleibt eine gewisse Angst: Viele Bewohner befürchten nämlich, dass die Diskussion um die Entlastung der Wörthersee-Trasse vom Güterverkehr ihre Region treffen könnte - und die Garnituren bald über das Rosental umgeleitet werden könnten. „Diese Überlegungen haben momentan keine Aktualität. Wir haben eine andere Lösung im Visier“, betont Engel.
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