Luxushotel in Mösern

Appell an Schwarz-Rot, den Turmbau zu stoppen

Tirol
03.12.2022 19:00

Ein geplantes Luxus-Hotelprojekt im Ortsteil Mösern sorgt in Telfs für Unmut - die „Krone“ berichtete. Anrainer in Mösern zeigten nun auf, wie hoch das geplante Investorenprojekt wirklich werden soll. Unterstützt von der Liste Fritz wird bei der Landesregierung eine klare Forderung deponiert - und vor einem Dammbruch gewarnt. 

Die Anrainer in Telfs-Mösern haben im Rahmen einer gemeinsamen Aktion dargestellt, wie hoch die Türme des Luxus-Investorenprojekts 4-Trees tatsächlich in den Himmel ragen sollen, wenn es nach dem Willen der Investoren, des Gemeinderates und der schwarz-roten Landesregierung geht. Sichtbar wurde mittels eines Krans ein 18-Meter Transparent aufgezogen. Für die Anrainer wie auch für Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint ein sichtbarer Beweis dafür, dass dieses Mega-Projekt zu hoch, zu dicht, zu massiv ist und keinerlei Rücksicht auf die landschaftlichen Gegebenheiten, auf das Ortsbild und Landschaftsbild nimmt.

„Monsterbau statt Dürerblick“
Anrainer Heinrich Putz kann nicht verstehen, wie der Gemeinderat diesem Projekt zweimal einstimmig zustimmen konnte. „Wir können diese Entscheidung des Telfer Gemeinderates überhaupt nicht nachvollziehen. Hier an dieser besonderen Stelle, dem Dürerblick, einen derartigen Monsterbau zu genehmigen, ist unverantwortlich und zeugt von null Empathie gegenüber den Bedürfnissen der Bürger. Aber wir geben nicht auf und werden uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln wehren, um dieses Luxus-Investorenprojekt zu verhindern. Deshalb appellieren wir an die Landesregierung, dieses Projekt zu stoppen, zum Schutze der Bevölkerung und unserer Natur.“

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Das Projekt hält aber auch nicht den Vorgaben der raumverträglichen Tourismusentwicklung stand. Hier hat die Gemeinde Telfs keine ausreichenden Antworten gegeben.

Gutachter Harald Schwaiger

Auch der von den Anrainern beauftragte Sachverständige und Gutachter, Architekt Harald Schwaiger, kann die Entscheidung des Gemeinderates nicht nachvollziehen. Für ihn stellt dieses Bauprojekt nicht nur eine erhebliche Störung des Orts-, Straßen- und Landschaftsbildes nach §18 der Tiroler Bauordnung dar, er hat auch große Bedenken bezüglich der Baumassendichte. „Das Projekt hält aber auch nicht den Vorgaben der raumverträglichen Tourismusentwicklung stand. Hier hat die Gemeinde Telfs keine ausreichenden Antworten gegeben“, so Harald Schwaiger, der auch nicht glaubt, dass dieses Projekt einer wirtschaftlichen Prüfung standhält. „Die Gemeinde Telfs hat dazu ihre Hausaufgaben nicht gemacht!“

„Leistbares Wohnen sieht anders aus“
Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint hat mittels schriftlicher Landtagsanfrage 50 konkrete Fragen an Landeshauptmann Anton Mattle, Raumordnungslandesrat Josef Geisler und Tourismuslandesrat Mario Gerber gestellt. Für Sint ist dieses Luxus-Investorenprojekt in Mösern ein Symbol dafür, wie fahrlässig Tirol mit der wunderbaren Natur- und Kulturlandschaft umgeht. „Bis zu 60 Betten in 150 und 225 Quadratmeter riesigen Suiten und Penthäusern inklusive einer zweistöckigen Tiefgarage sollen im ersten Schritt auf 3500 m² hingeklotzt werden. Das ist kein respektvoller Umgang mit unserer Kultur- und Naturlandschaft, ein Schlag ins Gesicht der Anrainer und ein Affront gegenüber allen Tirolern, die sich keinen eigenen Wohnraum leisten können. Für mich ist das kein Tourismusprojekt, letzten Endes werden hier Freizeitwohnsitze entstehen“, zeigt Sint auf, der sich fragt, welche Interessen der Telfer Bürgermeister, der Gemeinderat und die Landesregierung haben können, wenn sie ein derart überdimensioniertes Investorenprojekt genehmigen.

Zufahrt ungeeignet
„Die Zufahrt zu diesem Luxus-Investorenprojekt erfolgt über eine schmale und steile Straße, die nie und nimmer dafür geeignet ist, aber das spielt offenbar weder für den Gemeinderat noch für die Landesregierung eine Rolle. Niemand kann garantieren, dass hier nicht Freizeitwohnsitze entstehen und touristisch wie auch wirtschaftlich braucht es diesen Turmbau zu Mösern mit seinen Luxus-Appartements auch nicht. Das ist das falsche Projekt am falschen Ort! Stimmen Landeshauptmann Mattle und Bürgermeister Härting so einem überdimensionierten Investorenprojekt zu, öffnen sie Tür und Tor für weitere vergleichbare Projekte“.

Liste Fritz-Klubobmann Sint schlägt der Gemeinde Telfs und den Investoren vor, den Kauf rückabzuwickeln und mittels Bürgerbeteiligungsprozess einen Erhalt des einzigartigen Dürerblickes sicherzustellen und eine passende Nutzung des insgesamt rund 90.000 Quadratmeter riesigen Areals im Einklang mit den Bürgern zu finden.

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