Höhe stört Anrainer

„Turmbau zu Mösern“: Kritik am Deal mit Investoren

Tirol
27.07.2022 20:00

Anrainer und Liste Fritz ziehen alle Register im Kampf gegen ein Luxus-Hotelprojekt in bester Lage im Telfer Ortsteil Mösern. Auch die Friedensglocke des Alpenraumes spielt eine Rolle. 

„Wieder ein so großes Hotelprojekt, das überhaupt nicht in die Landschaft passt!“ Anrainer und Liste Fritz sind sich in ihrer Einschätzung einig, dass vier 17 Meter hohe Hoteltürme in bester Lage mit Blick ins Oberinntal zu viel des Guten sind. Man habe nichts gegen touristische Weiterentwicklung und Verbauung des 3500 Quadratmeter großen Grundstücks, an dem früher ein Gasthof stand.

Appell an Gemeinderat
„Wir appellieren aber an den Telfer Gemeinderat, das Projekt nicht in dieser Höhe zu genehmigen“, sagen Heinrich Putz, Susanne Neuner und Kathrin Holzer. Sie wollen gegen das Mega-Projekt einer Gesellschaft (75% Deutsche, 25% Seefelder Investoren) alle Rechtsmittel ausschöpfen. Klubobmann Markus Sint kündigt entsprechende Initiativen im Landtag an.

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Auch wenn die Betreiber viel Geld haben: Als Sparkasse werden sie das Projekt nicht nützen. Unsere Vermutung ist, dass Appartements später zur Gänze verkauft werden.

Heinrich Putz, Anrainer des 3500-m2-Grundstücks in Mösern

Niemand könne garantieren, dass die Luxusappartements der vermeintlichen Hotelanlage später nicht verkauft werden, wenn die Rendite nicht passt, wovon angesichts der Auslastungszahlen am Plateau auszugehen sei. Der Raumordnungsvertrag mit der Gemeinde sei „das Papier nicht wert“. Sint ortet „Salamitaktik“, was die weiteren Flächen betrifft, und kritisiert den Deal mit der Gemeinde, die den Investoren Grund abkaufen will, um dort einen neuen Standort für die „Friedensglocke des Alpenraums“ zu finden.

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Vier 17 Meter hohe Türme an so einem Platz bauen ist wahnsinnig unsensibel. Wer braucht solche Luxusprojekte? 150 bis 250 Quadratmeter Wohnfläche, das ist mehr als Tiroler zum Leben haben.

Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz im Tiroler Landtag

„Bustouristen und Luxusappartements - das passt nicht zusammen“, sagt Sint und ortet weiters Probleme bei der steilen, engen Zufahrt. „Man wählt Gemeinderäte, damit sie im Interesse des Dorfes handeln und nicht, um Zugeständnisse an Investoren zu machen“, sagen Anrainer.

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