In der Politik ist es mittlerweile gerne Mode, unangenehme Dinge einfach auszusitzen und zu hoffen, dass der Sturm irgendwann abflacht oder vorbeizieht. So scheint es auch beim Schlussbericht des Landesrechnungshofes zur Sonderprüfung der Einrichtung Tiroler Soziale Dienste GmbH zu sein. Dieser mit Steuergeld gefütterte „Sauhaufen“ - der Begriff zielt nicht auf Mitarbeiter, sondern auf das Management und zuständige Politiker ab - entwickelte sich ja still und heimlich zum Millionengrab.
Ein Beispiel ist stellvertretend für das Missmanagement: Der Ankauf von fünf Traglufthallen um satte 9,4 Millionen Euro. Davon ging nur eine, jene in Hall, in Betrieb. Eine zweite in Innsbruck wurde zwar aufgebaut, aber von keinem Asylsuchenden jemals von innen gesehen. Die anderen drei Traglufthallen wurden erst gar nicht aufgestellt und nach ergebnislosen Verkaufsbemühungen verschenkt.
Ist bzw. war halt so, werden nun einige anmerken. Kann man auch. Man könnte die Sache aber auch so sehen: Nämlich, dass mit 9,4 Millionen € vielen Vereinen in Tirol (egal aus welchem Bereich) spürbar geholfen hätte werden können. Einrichtungen, die oft ehrenamtlich agierende Menschen aufrecht erhalten und die Jahr für Jahr beim Land zum Bettelgang antreten müssen, um zu überleben. Allein schon das rechtfertigt, bei der TSD von einem „Sauhaufen“ zu sprechen. Aber die Verantwortlichen werden auch da durchtauchen und unbescholten davonkommen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.