GUTEN MORGEN

König der Peinlichkeiten | Kuschende Hasenfüße

Was ist peinlich? Wenn die als Mitfavorit der Fußball-WM gehandelten Argentinier rund um Mega-Star Messi gegen Saudi-Arabien verlieren. Gegen Saudi-Arabien! Das muss man sich erst einmal vorstellen. Aber Schlagzeilen macht die Weltmeisterschaft bisher ansonsten kaum am Spielfeld, umso mehr dafür rundherum. Denn was sich da tut - daraus bildet sich eine einzige Kette an Peinlichkeiten. Der sprichwörtliche Fisch beginnt auch in diesem Fall vom Kopf an zu stinken: FIFA-Boss Infantino hat sich mit seinen Äußerungen in den letzten Tagen endgültig zum König der Peinlichkeiten gekürt. Da überrascht es auch kaum noch, dass er sich eine Endrunde sogar in Nordkorea vorstellen kann. Vielleicht gar keine ganz so schlechte Idee - in Teilen jedenfalls. Denn der höchst seltsame Ober-Korruptionist lebt ja gerne in WM-Veranstalterländern, wie aktuell in Katar. Er könnte ja schon einmal vorausziehen in die übelste Diktatur der Welt. „Eine WM in der Diktatur von Kim Jong-un“, schreibt „Krone“-Sportchef Peter Moizi heute, „würde sogar den Wüsten-Wahnsinn um Welten in den Schatten stellen.“ Ja, es geht anscheinend immer noch schlimmer…

Kuschende Hasenfüße. Aber vielleicht wollte Infantino nur von den Peinlichkeiten in Katar ablenken. Erst drei Tage WM - und schon so ein Wahnsinn. Wie etwa rund um die „One-Love“-Armbinden, mit denen einige Teamkapitäne ein Zeichen gegen Homophobie und Rassismus sowie für Menschenrechte setzen wollten. Doch nach der Androhung der FIFA, das würde mit gelben Karten geahndet, zogen die Fußballverbände jener Länder, die sich für diese Aktion zuvor stark gemacht hatten, den Schweif rasch wieder ein. „Schämt euch!“ titelte dazu die deutsche „Bild“-Zeitung. Die Hasenfüße aus den westlichen Ländern, die jetzt kuschen, werden von den heldenmutigen iranischen Spieler beschämt, die sich getrauten, bei der Nationalhymne versteinert still zu bleiben - und denen dafür Schlimmes bei der Heimkehr in ihren Gottesstaat droht. Das Gesamtbild der WM bisher: verheerend. „Es gibt leider nur Verlierer“ schreibt denn auch der österreichische Kult-Kicker Andreas Herzog in der „Krone“. Zu den Verlierern zählten natürlich auch die Spieler selbst, „die sich eigentlich aufs größte, beste, schönste Turnier der Fußball-Welt gefreut haben“, meint nicht nur Herzog. Der auch konstatiert, dass der Fußballsport ganz allgemein durch diese WM Schaden davontragen werde. Der Ex-Kicker gesteht in seiner Kolumne: „Ich merke es ja bei mir selbst. Normalerweise freue ich mich uneingeschränkt auf so ein großes Turnier. Aber diese Themen trüben einfach die Vorfreude auf die Spiele und die Freude am Spiel enorm.“ So stelle er sich zum Beispiel die Frage, ob ein Team mutig genug sein werde, es durchzuziehen und mit der „One Love“-Kapitänsbinde aufzulaufen - allen angedrohten Sanktionen zum Trotz. Herzog: „Ich wäre sehr gespannt, was dann passiert.“ Dann würde, meint der Ex-Fußballstar, die WM wohl „explodieren“. Tja - wenn sie das nicht bereits ist.

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!

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