Traum vom Eigenheim

Viele bekommen keinen Kredit: WK sucht nach Lösung

Tirol
17.11.2022 12:00

Ein neues Gesetz erschwert die Vergabe von Krediten für Immobilien. Das kritisieren die Finanzdienstleister in der Tiroler Wirtschaftskammer. Sie fordern, dass die Politik bei der Verordnung nachschärft und präsentieren indes ihre eigenen Lösungen. Die dürften für Betroffene aber nur begrenzt hilfreich sein.

Mit der neuen Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO) wollte Österreichs Finanzmarktaufsicht (FMA) einheitliche Standards zur Vergabe von Wohnkrediten schaffen. So solle die hohe Nachfrage am Immobilienmarkt gesenkt und erreicht werden, dass wirklich nur diejenigen Kredite erhalten sollen, die diese auch zurückzahlen können. Seit August müssen Kreditnehmer 20 Prozent des Kaufpreises in Eigenkapital besitzen, die Kreditrate darf maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens betragen und die Laufzeit darf nicht länger als 35 Jahre sein.

Neue Verordnung nicht Hauptgrund für Vergaberückgang
Die Richtlinien würden mit dazu führen, dass immer weniger Kredite vergeben werden, kritisieren Tirols Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer. Genau das wollte die FMA mit der KIM-VO ja erreichen. Glücklich ist die Branche trotzdem nicht: Laut stellvertretendem Fachgruppenobmann Christoph Kirchmair seien die Kreditvergaben seit dem Sommer um 52 Prozent zurückgegangen. Dass das aber auch der Wirtschaftssituation geschuldet sein dürfte, räumt er ebenfalls ein. Steigende Zinssätze und vor allem die Teuerung seien das größere Problem als die KIM-VO.

Zitat Icon

Der Hauptgrund für die sinkenden Vergaben sind nicht die neuen Regeln. Aber sie tragen zur Verunsicherung bei.

Christoph Kirchmair, stv. Fachgruppenobmann Finanzdienstleister

Trotzdem fordern die Branchenvertreter von der Regierung Nachbesserungen. Zwar werde man die Richtlinien nicht groß verändern können, glaubt Fachgruppenobmann Michael Posselt, er sehe aber Potenzial bei den Ausnahmen sowie der Wohnbauförderung.

Lösungen zumindest für jene, die schon Immobilien besitzen
Abschließend präsentierte Immobilienrechtsanwalt Dan Katzlinger noch „kreative Ansätze“, wie man sich trotz der KIM-VO Eigentum schaffen könne. Darunter: Familienbesitz zu Lebzeiten auf die Jüngeren übertragen oder große Häuser bzw. Grundstücke in kleine Einheiten unterteilen. Zudem gebe es die Möglichkeit, mit bestehenden Immobilien oder Vermögen für den Kredit zu haften. Was die Finanzdienstleister allerdings nicht erwähnten: Für jede dieser Lösungen benötigt es bereits irgendeine Form von Eigentum.

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