Schlechte Buchungslage

Kärntens Touristiker zittern schon vor dem Winter

Kärnten
07.11.2022 20:00

Hohe Energiekosten und zaghafte Buchungen: Der Start in die neue Skisaison in Kärnten läuft heuer eher verhalten an. Vor allem die Gäste aus dem Osten dürften diesmal ausbleiben.

Die Energiekosten explodieren, die Preise für Lebensmittel steigen. Die Teuerung bereitet Gastronomen und Hoteliers schon seit Monaten Kopfzerbrechen. Hinzu kommt, dass die Buchungszahlen für den bevorstehenden Winter bisher weit hinter den Erwartungen geblieben sind. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor, der viele potenzielle Urlauber zögern lässt, ist das Wetter. Bisher konnten wegen der Plusgrade bis in 2000 Meter Seehöhe noch keine Pisten beschneit werden. Dabei soll am 1. Dezember schon die Skisaison offiziell eingeläutet werden.

Zitat Icon

Ab Jänner steigen die Energiepreise in unseren drei Häusern um das Viereinhalbfache. Da werden wir dann wirklich streng kalkulieren müssen.

Wolfgang Hinteregger, Hotelier vom Katschberg

Buchungslage liegt bei 35 Prozent
Die Summe dieser Faktoren ist offenbar der Grund dafür, dass der Tourismusmotor in diesem Winter nur langsam auf Touren kommt. „Unsere Betten sind bisher nur zu 35 Prozent gebucht“, sagt Wolfgang Hinteregger vom Katschberg. „Normalerweise haben sich um diese Zeit schon doppelt so viele ein Zimmer reservieren lassen. Bei meinem Bruder in Bad Kleinkirchheim sieht es ähnlich aus.“ Derzeit seien nur die Advent-Wochenenden gut ausgelastet. „Unter der Woche schaut es aber schlecht aus. Wir liegen weit hinter den Zahlen vor Corona“, bedauert Hinteregger.

Kaum Gäste aus dem Osten
Hotelierssprecher Sigismund Moerisch vermisst vor allem Buchungen von Gästen aus Tschechien, Ungarn und Polen. Die große Winterlust halte sich offenbar noch in Grenzen. Christian Kresse, Chef der Kärnten Werbung, hofft dennoch auf mehr als 100.000 Wintergäste. „Das Interesse dürfte ja vorhanden sein. Es gibt zahlreiche Anfragen.“ Wie die Erfahrung gezeigt habe, würden immer mehr Gäste kurzfristig buchen. Außerdem sei die Dauer der Aufenthalte zurückgegangen.

4 Monate

dauert heuer die Wintersaison. Start ist im Dezember. Die 47 Betreiber hoffen, ihre Seilbahnen bis zum Ostermontag (10. April) fahren lassen zu können.

Einschränkungen bei Sauna und Hallenbad
Wegen der hohen Energiekosten wird in vielen Hotelbetrieben fieberhaft kalkuliert, wie diese zu stemmen seien. So mancher Hotelier erwägt unter anderem Einschränkungen in Sauna und Hallenbad. „Am 31. Dezember läuft unser Stromvertrag aus. Der Tarif ab 2023 ist viereinhalb Mal so hoch wie der alte“, zeigt sich Hinteregger geschockt.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele