Die Rolle der Arbeitnehmervertreter ist heute stärker als in vergangenen Jahren. Die Erwartungen an die Verhandlungen sind hoch.
Die Ausgangslage für die heimischen Gewerkschaften ist derzeit eindeutig. Die Arbeitnehmer wollen und brauchen mehr Geld. Und alle sind bereit dafür zu kämpfen, egal in welcher Branche. Auch innerhalb der Unternehmen wird die Rolle der Betriebsräte bei der Belegschaft wieder deutlich wichtiger. So hat nun der große Sportartikelhändler Hervis mit der Zentrale in Salzburg nach 50 Jahren erstmals einen Betriebsrat. „Die Gewerkschaft wird nun die Ausbildung des neuen Betriebsrates übernehmen und wir freuen uns schon auf eine gute Zusammenarbeit“, sagt Gewerkschafter Michael Hofer von der GPA.
Die Freude ist auch beim neuen Betriebsratsvorsitzenden Daniel Hochkofler spürbar: „Wir wurden bei der Gründung von der neuen Geschäftsführung unterstützt und fühlen uns willkommen.“ Die Suche nach den Betriebsräten inklusive Ersatzmitglieder – insgesamt 30 Mitarbeiter – war dadurch nicht allzu schwierig. Für Hochkofler sind vor allem die Arbeitsbedingungen wichtig. Man müsse gute Kräfte halten und neue dazugewinnen. Fachkräfte sind auch im Sporthandel bereits Mangelware. Ebenso könnte eine Vier-Tage-Woche Thema werden.
Gerüchte und Drohungen nach der Wahl
Erfreuliches vermeldet die Gewerkschaft vida. Da konnte man sich beim Österreichischen Wachdienst (ÖWD) durchsetzen. Zuvor wurden korrekte Wahlen einer scheinbar ungeliebten Liste zum Betriebsrat in Salzburg auf einmal in Frage gestellt und Gerüchte um gefälschte Unterschriften gestreut. Eine Wahlanfechtung wurde vom Arbeitsgericht abgewiesen. „Zwischenzeitlich sind Beweise aufgetaucht, dass die Geschäftsführung diese Wahlanfechtung unterstützt hat“, ist vida-Landesgeschäftsführer Kajetan Uriach erschüttert. So seien laut vida auch Unterstützer der Liste unter Androhung der Kündigung gezwungen worden, Unterschriften zurückzuziehen.
Die Lohn-Forderungen werden hoch ausfallen
Was man aus allen Gewerkschaften hört: Sie sind bereit zum Arbeitskampf, um die hohen Forderungen bei den Lohnverhandlungen durchzusetzen. Heute startet die Handelssparte in die erste Runde.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.