Uraufführung

„Klimazone“ als Hörtheater im Linzer Phönix

Oberösterreich
14.10.2022 19:00

Mit Silke Dörner als neuer Intendantin und der Uraufführung des Sinnestheaters „Klimazone“ startet die Herbstsaison im Theater Phönix. Mastermind der Uraufführung ist Hörstadt-Experte Peter Androsch, der mit der Designerin Nathalie Pichler den Klimawandel spürbar machen möchte - doch es gelingt nur ein zarter Wirbelwind.

Das Studio im Theater Phönix hat sich in eine dunkle „Klimazone“ verwandelt, in der maximal dreißig Zuhörer auf Hockern Platz nehmen können. Von der Decke hängen Fäden, leere Plastiksackerl und Eimer, aus denen es tropft. Ein großer Ventilator und ein Blech sind die Eyecatcher in diesem Raum, der ein Keller oder gar Bunker sein könnte.

Hörbare Wetterextreme
„Ich hatte drei Leben. Das eine nahm der Sturm, das andere der Regen und mein drittes Leben, eingeschlossen in zwei Blicke, das ertrank in Tränen.“ Dieses Zitat von Mikis Theodorakis macht den Auftakt für das akustische Spektakel und es muss den Bogen bis zum Schluss spannen. Ab da gibt es nur mehr akustische Partien, die den Klimawandel, aber auch die Natur in der Stadt hörbar machen wollen.

Wahre Empfindungen bleiben aus
Die Elemente sind unterschiedlich, sie reichen von Tropfengeräuschen bis zum freundlichen Taubengurren und Spatzengezwitscher, vom blechernen Rauschen der Metallplatte bis hin zu Extremgewitter, das aus Lautsprechern donnert. Dazu wird Nebel verwirbelt und mit Lichteffekten gespielt. Große Ballons blasen sich in einer Ecke auf, ein paar Zuschauer müssen zusammenrücken, aber so richtig eng - etwa um Migrationsdruck fühlbar zu machen - wird es dann doch nicht.

Insgesamt ist das akustische Theater ein interessantes Experiment, weil es nur mit Klängen und Geräuschen eine Art Story erzählt. Allerdings wird es dem selbst gesetzten Anspruch, den Klimawandel sinnlich erfahrbar zu machen, nicht gerecht.

Lauer Auftakt
Denn auch wenn es viel zu hören gibt, und der Theaternebel in den Augen beißt, bringt einen weder der starke Ventilatorwind aus dem Gleichgewicht, noch wird es richtig kalt oder heiß. Auch die tiefgehende Angst davor, dass die eigene Spezies ihre Lebensgrundlage sukzessive vernichtet, wird nicht provoziert. Eine Softversion also einer im realen Leben bedrohlichen „Klimazone“ als Auftakt für die Phönix-Saison. Infos Theater Phönix 

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