Ein Masterstudium für Elementarpädagogik feiert an der Universität Graz Österreich-Premiere. Das Interesse ist groß, 112 Frauen und Männer sind an Bord. Was erwarten sich die ersten Studenten?
Patricia, Nicole und Nina arbeiten als Kindergärtnerinnen in Wien, seit Montag studieren sie auch an der Uni Graz: „Berufsbegleitend, wir pendeln. Das Meiste ist aber online“, verrät Nicole. Zur Premiere am Freitag haben alle drei den Weg in die Steiermark auf sich genommen: Denn 112 Kolleginnen und Kollegen wurden in der Uni-Aula als die ersten Masterstudenten für Elementarpädagogik in ganz Österreich begrüßt.
Zwei Jahre dauert die Ausbildung, danach können sie weiterhin in Krippen oder Kindergärten mit unter Sechsjährigen arbeiten – aber auch an der Uni lehren oder als Berater tätig sein.
Mehr Chefs, dafür weniger Personal in Einrichtungen?
Wieso das wichtig ist? „Wir brauchen die Besten für die Kleinsten“, so Bildungsminister Martin Polaschek, der sich als Ex-Rektor den Start nicht nehmen ließ. Den gleichen Status wie Lehrer zu erhalten, ist für einige übrigens von Bedeutung. Patricia ist es wichtig, „mehr Wissenschaft ins Fach zu bringen“. Und damit mehr Qualität.
Sie und ihre bereits an der Pädagogischen Hochschule ausgebildeten Kolleginnen können sich gut vorstellen zu forschen. Fehlen sie dann nicht in den Einrichtungen? Polaschek: „Durch mehr Forschungspersonal können wir wiederum mehr Menschen in der Elementarpädagogik ausbilden.“ Auch Studenten etwa aus der Psychologie oder sozialen Arbeit kommen an Personal hinzu.
Das Verwaltungspersonal wird nicht mehr. Leute werden nur eingestellt, wo man sie braucht. Wenn mehr Jus studieren, gibt es auch nicht mehr Richter.
Martin Polaschek
Aber vielleicht nur in den Chefetagen? „Wenn es gut ausgebildete Menschen und Bedarf an Führungspositionen gibt, umso besser. Weil sie haben wirklich Ahnung von der Materie“, so Polaschek.
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