Wolfgang Bauer aus Donnerskirchen fühlt sich von der Regierung im Stich gelassen. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen um ein Vielfaches. Er sagt: „Wenn es nicht bald Unterstützung gibt, bin ich hin!“
Selbstverständlich ärgern sich die Autofahrer über die überdimensional gestiegenen Spritpreise. Aber wie sieht es hinter der Zapfsäule aus? „Wenn es nicht bald Unterstützung vom Staat für Unternehmer gibt, bin ich hin!“, sagt Wolfgang Bauer, seit 2012 Pächter einer Tankstelle in Donnerskirchen. Beim 51-Jährigen arbeiten vier Angestellte und zwei geringfügig Beschäftigte. „Meine Reserven sind aufgebraucht“, so Bauer, der in einem offenen Brief um Hilfe schreit. Adressatin ist die Wirtschaftskammer mit ihren Sparten Tankstellen-Transport-Verkehr, Gastronomie und Handel.
90.000 Euro mehr für Strom
Laut Bauer habe die Misere mit dem ersten Corona-Lockdown begonnen – geschlossener Gastrobereich – und mit der Spritpreisdeckelung in Ungarn eine erschütternde Fortsetzung gefunden. „Logisch, dass dann die ungarischen Pendler daheim tanken und nicht mehr bei uns, so wie früher.“ Der Umsatz fiel ins Bodenlose, dazu gesellt sich nun auch ein veritables Stromproblem.
Mit 30. September läuft Bauers Vertrag bei der Energie Burgenland aus, das neue Angebot unterschreibt er nicht – statt 15.384 Euro pro Jahr müsste er dann 60.723 zahlen. „Das sind bei diesem Zweijahresvertrag in Summe 90.000 Euro mehr. Da könnte ich zugleich meinen Konkursantrag mit unterschreiben“, sagt Bauer, der mittelfristig lieber „einen noch teureren Tarif“ wählt, um jederzeit aussteigen zu können. „Vielleicht kommt ja in der Zwischenzeit die Regierung drauf, dass man uns in den Ruin treibt. Und, ja: Ich bin kein Einzelfall!“
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