„Das sind Lügen“

Isjum: Moskau will nichts mit Gräbern zu tun haben

Ausland
19.09.2022 13:34

Moskau hat bestritten, mit den Hunderten Gräbern in der Nähe der Stadt Isjum im Osten der Ukraine etwas zu tun zu haben. „Das sind Lügen. Wir werden natürlich die Wahrheit in dieser Geschichte verteidigen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Nach Angaben ukrainischer Behörden wurden nach der Rückeroberung des lang von russischen Truppen besetzten Gebietes von Isjum durch ukrainische Einheiten mehr als 440 Gräber und ein Massengrab entdeckt.

Seit Beginn der russischen Intervention in der Ukraine hat Russland mehrfach dementiert, dort Gräueltaten verübt zu haben. „Das ist dasselbe Szenario wie in Butscha“, sagte Peskow am Montag mit Blick auf eine andere ukrainische Stadt in der Nähe von Kiew, wo den russischen Einheiten nach deren Abzug ebenfalls Gräueltaten vorgeworfen worden waren.

Druck auf russische Luftwaffe
Im Krieg schien indes die russische Luftwaffe zunehmend unter Druck zu geraten. In den vergangenen zehn Tage habe Russland offensichtlich vier Kampfjets verloren und damit insgesamt 55 Maschinen seit Beginn des Angriffs Ende Februar, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

Der Anstieg der Verluste sei womöglich teilweise darauf zurückzuführen, dass die russische Luftwaffe ein größeres Risiko eingehe, um Bodentruppen unter dem Druck ukrainischer Vorstöße aus nächster Nähe zu unterstützen, hieß es in der britischen Expertise weiter. Hinzu komme das schlechte Situationsbewusstsein russischer Piloten. Einige Flugzeuge seien wegen der sich schnell bewegenden Front über ukrainisch kontrolliertem Gebiet in dichtere Luftverteidigungszonen geraten. „Russlands andauernder Mangel an Luftüberlegenheit bleibt einer der wichtigsten Faktoren, die die Fragilität seines operativen Designs in der Ukraine untermauern“, betonte das Ministerium.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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