Auf Wallfahrt in Rom

Der Papst machte Tiroler Musiker zu Audienz-Stars

Tirol
01.09.2022 08:14

Anlässlich der Innsbrucker Diözesanwallfahrt mit rund 400 Gläubigen stand am Mittwoch mit der Generalaudienz beim Papst der absolute Höhepunkt auf dem Programm: Und dabei gab es auch gleich wahres Gänsehaut-Feeling. Ohne es zu ahnen, wurden Kaunertaler Musikanten plötzlich zu den Hauptdarstellern.

Wenn ein uniformierter Tiroler mit einer meterlangen Fahnenstange Einlass bei der Papst-Audienz begehrt, kommt Bewegung in die sonst so coolen Polizisten. Hektische Gesten, Kommandos. Ja, die Standarte gehören dazu, beteuert der Träger. Und nein, eine Waffe sei dies nicht.

„Entscheidungen haben Folgen für dich und die Welt“
Letztlich löst sich alles in Wohlgefallen auf – Bahn frei für den Höhepunkt, der Diözesanwallfahrt in Rom! In der kolossalen Audienzhalle mit 6500 Besuchern wird klar: Selbst als 400-köpfige Delegation ist man eine von vielen. Die argentinischen Jugendlichen, die „ihren“ Franziskus schon lange vor Beginn um 9 Uhr mit Sprechchören feiern, der Fußballclub aus Brasilien, die Nonnen aus Afrika, Gläubige aus Florida, Brautpaare aus aller Welt – alle sind bewegt, als sich die Seitentür öffnet und der Heilige Vater erscheint. Seine Botschaft an diesem Tag wird auch auf Deutsch übersetzt: Entscheidungen haben Folgen für dich und die Welt, du kannst sie zur Wüste oder zum blühenden Garten machen.

Protokoll-Mitarbeiter mit besonderem Wunsch
Was nicht einmal die Beteiligten ahnen: Ein Protokoll-Mitarbeiter des Vatikans kommt gegen Ende auf die „Kaunertaler Mühlbachmusi“ zu. Gerhard Larcher (Tenorhorn) erzählt später: „Wir hatten unsere Instrumente in der Audienzhalle abgestellt, weil wir ja danach bei der Tiroler Messe im Petersdom spielen sollten. Plötzlich sollten wir hier loslegen. Ich hatte Herzpumpern wie nie im 48-jährigen Musikerleben!“

Schnell kramen die Kaunertaler ihre Noten hervor – und als der Bozner Bergsteigermarsch erklingt, singen 400 Tiroler mit und die anderen Nationen klatschen. Die Musik darf auf die Bühne und beim Abgang ruft ihnen der Papst auf Deutsch zu: „Schöne Musik, bitte spielen, spielen, spielen!“

„Eindrücke fürs Leben“
„Unbeschreibliche Momente“, schwärmen die Beteiligten später. Ähnliches erleben andere Tiroler, die sich nach dem offiziellen Teil persönlich beim Papst vorstellen dürfen: Etwa das Osttiroler Ehepaar Ingrid und Christian Oberlojer, die sich vor 33 Jahren bei einer Rom-Wallfahrt kennenlernten und nun zum 30-jährigen Hochzeitstag wieder dabei sind. Bischof Hermann Glettler hat daher den Händedruck mit Franziskus eingefädelt.

„Wir haben es erst eine Stunde vorher erfahren, da ist man zuerst einmal sprachlos. Eindrücke fürs Leben“, strahlen die Osttiroler danach. Als ausgewählte Tiroler Jugend-Vertreter erklimmen Alexandra Hilkenmeier und Noah Huber die Stufen zum Kirchenoberhaupt. Da spielen die Kaunertaler noch immer - der Heilige Vater wollte es so.

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