In Graz und Judenburg ging am Dienstag kurze Zeit das Licht aus. Ein Einzelfall oder ist damit nun öfters zu rechnen? Ein Experte antwortet.
Kein Spielfilm und Popcorn, dafür ein romantischer Abend bei Kerzenschein für 500 Haushalte in Graz-Ragnitz und in Pöls am Dienstagabend gegen 21.30 Uhr. Schuld war jeweils ein Baum, der in eine Stromleitung kippte. Eine genaue Ursache ist unklar, der große Sturm Mitte August könnte aber bereits Vorschäden verursacht haben.
Dort betraf es über 80.000 Haushalte wegen des Unwetters, Stromdebatten und Blackout-Szenarien verunsichern viele. Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik-Lauris liefert der „Krone“ Antworten.
Handelte es sich beim Stromausfall am Dienstag um einen Einzelfall oder ist damit in Zukunft öfters zu rechnen?
Bei Freileitungen kommen kleine Störungen immer wieder vor, vor allem dort, wo viele Bäume zu finden sind. Aber auch bei Erdleitungen, etwa wenn sie Bagger bei Bauarbeiten aufgraben. Meist gibt es aber eine Ersatzversorgung oder es wird eben die Reparatur rasch erledigt.
Sind da immer häufiger werdende Unwetter ein zusätzlicher Risikofaktor?
Die Anzahl der Störungen hängt natürlich mit dem Wetter zusammen. Wir sorgen aber vor: Bei Neu-Trassierungen versuchen wir Leitungen unter die Erde zu bringen, sofern technisch und finanziell machbar.
Stichwort „finanziell machbar“: Helfen hohe Investitionen dagegen?
Bei Freileitungen machen wir etwa umfassende Wartungen: Wenn Bäume diese gefährden, versuchen wir das zu ändern. Pro Jahr werden 150 Millionen Euro für die Wartung, den Ausbau und die Modernisierung investiert.
Wartungen sollen das Risiko bei Unwettern minimieren: Etwa bei Begehungen schauen wir Verläufe an, entfernen bei Bedarf auch Bäume.
Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik-Lauris
Können Stromausfälle Vorboten eines großen Blackouts sein?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ein Blackout ist großflächig und nicht abschätzbar.
Spielen der Ukraine-Krieg oder Stromdebatten eine Rolle?
Auch das hat nichts mit dem Stromnetz zu tun, da geht es nur um die Energie selbst. Was herausfordernd für das Netz ist: erneuerbare Energien. Früher gab es einen reinen Versorgungsauftrag, jetzt wird auch eingespeist.
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