300 Euro pro Kind

Schulstart für viele Familien nicht mehr leistbar

Österreich
23.08.2022 11:59

Das neue Schuljahr steht in Österreich in den Startlöchern und das bedeutet besonders für einkommensschwache Familien eine enorme finanzielle Belastung. Um dem entgegenzuwirken, setzen sich Hilfsorganisationen wie die Caritas und der Samariterbund ein, indem sie Aktionen setzen und zu Spenden aufrufen. „Obwohl es aktuell zusätzliche staatliche Unterstützungen gibt, sehen wir, dass sich die Situation für viele Familien jetzt zunehmend verschärft“, sagte Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Wien.

Bis zu 300 Euro kostet der Caritas zufolge ein Startpaket für den Schulanfang im regulären Handel. „Das können sich viele Familien nicht leisten, zumal noch zusätzliche Kosten, etwa für Schulausflüge und Kopiergeld oder Nachhilfe zu berappen sind“, hieß es am Montag. Die Teuerung verschärfe die Situation zusätzlich.

Nachhilfe-Kosten kommen noch hinzu
Dabei sind die Kosten für die Nachhilfe über das Schuljahr verteilt, noch gar nicht mit einberechnet. 20 Prozent alles Eltern wünschen sich Nachhilfe für ihr Schulkind. 40 Prozent können sich die Kosten dafür jedoch nicht leisten. „Wenn an der Schule ein guter Förderunterricht organisiert ist, dann kann der Druck auf privat finanzierte Nachhilfe deutlich gesenkt werden. Wenn es eine gute verschränkte Ganztagsschule gibt, dann reduziert sich die bezahlte Nachhilfequote weiters - zugunsten der Chancen armutsbetroffener Kinder“, erklärt Martin Schenk, Sozialexperte Diakonie Österreich.

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Wenn an der Schule ein guter Förderunterricht organisiert ist, dann kann der Druck auf privat finanzierte Nachhilfe deutlich gesenkt werden.

Martin Schenk, Diakonie Österreich

„Bildung muss leistbar bleiben“
„Wenn nun von Preisdeckeln bei Strom und Gas die Rede ist, braucht es einen solchen Deckel auch im Bereich der Bildung. Denn Bildung muss auch in Zeiten von Rekordinflation leistbar bleiben“, so Schwertner. Um die Situation abzufedern, haben Schüler der „youngCaritas“ bereits vor dem Sommer eine große Schulsachensammlung gestartet.

„9195 Schüler und Schülerinnen haben in Wien und Niederösterreich ein wichtiges Zeichen gesetzt und Schulmaterialien für Kinder und Jugendliche in unseren Einrichtungen gesammelt“, so Alice Uhl, Leiterin der „youngCaritas“. Gleichzeitig wurde auch die Bevölkerung dazu aufgerufen, gut erhaltene Schulsachen in den verschiedenen Zentren der Caritas zu spenden. 

Auch der Samariterbund rief zum Spenden auf
„Wir wollen diese Familien unterstützen und ihnen den Schulstart erleichtern. Dazu benötigen wir dringend Spenden, um einfach und unbürokratisch zu helfen“, so der Appell von Oliver Löhlein, Geschäftsführer vom Samariterbund in Wien.

Geld- und Sachspenden sind erwünscht
Geldspenden würden es ermöglichen, Gutscheine und Schulmaterialien zu besorgen und diese gezielt an Kinder aus armutsbetroffenen Familien zu verteilen. Zudem werden auch Sachspenden wie Schultaschen und Rucksäcke, aber auch Werkkoffer, Turnbeutel oder Schreibwaren oder Gutscheine von Papierwarengeschäften gerne angenommen.

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