Seen erwärmen sich

Hohe Temperaturen: Ist der Fischbestand gefährdet?

Kärnten
13.08.2022 18:19

Eduard Blatnik, Obmann der Kärntner Fischereivereinigung, im „Krone“-Interview zu den steigenden Temperaturen in den Seen.

„Krone“: Herr Blatnik, die Temperaturen in den Kärntner Seen steigen. Wie wir wissen führt das zu einem Sauerstoffmangel im Wasser. Was bedeutet das für die Fische?
Eduard Blatnik: Es kommt auf die Fischart an. Die Forelle oder überhaupt die Salmoniden sind Fische, die relativ sauerstoffhaltiges Wasser brauchen, um Leben zu können. Cybriniden, das sind Karpfen, Brachsen oder Eiteln, die sind da weit weniger empfindlich.

Aber gibt es für die betroffenen Fische, wie die Forellen eine Alternative? Können sie wo anders hin wandern?
Eine wirkliche Alternative gibt es nicht. Die Fische müssen irgendwie damit fertig werden. Was es schon gibt, aber nur in Zuchtanlagen, ist, dass man Sauerstoff ins Wasser pumpt und damit einen Ausgleich schafft. Aber das ist natürlich bei den Seen nicht möglich.

Bemerkt man durch die steigenden Temperaturen eine Veränderung in der Fischerei? Gibt es weniger Fische, die gefangen werden?
Wir haben schon beobachtet, dass in manchen stehenden Gewässern Probleme gibt. Durch den Sauerstoffmangel wurden einige verendete Fische an der Wasseroberfläche gefunden. Die sind einfach an Sauerstoff erstickt. Aktuell ist aber noch die Ausnahme. Noch gibt es keine Probleme für unseren Fischbestand.

Wie schätzen Sie die Lage für die Fische im heurigen Sommer ein?
Naja, der Sommer ist noch lang und die Temperaturen werden bestimmt nicht so schnell sinken. Grundsätzlich kann es schon vorkommen, dass Fische verenden werden.

Können Sie die weitere Entwicklung für die kommenden Jahre auch schon einschätzen. Werden einige Fischarten bei uns aussterben?
Es kann schon sein, dass einige Schwierigkeiten geben wird, aber eine genaue Einschätzung wäre Kaffeesudlesen. Die weitere Entwicklung hängt von mehreren Faktoren ab.

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