Fritz Gurgiser sauer:

„Tiroler WK ist Pate des täglichen Transitterrors“

Tirol
11.08.2022 18:00

Dass Lkw-Fahrverbote wegen der Rola-Sperre laut der Tiroler Wirtschaftskammer aufgehoben werden sollen, stößt Fritz Gurgiser sauer auf. Die Forderung sei „dreist“, meint er und die WK ein „Pate des Transitterrors“. Diese Patenschaft gehöre eingestellt. 

Die Forderung von Ulf Schmied, dem WK-Obmann von Tirols Transporteuren, die Lkw-Fahrverbote aufgrund der zehntägigen Sperre der Rollenden Landstraße (Rola) zwischen Wörgl und Brennersee auszusetzen – die „Tiroler Krone“ berichtete – sorgt erwartungsgemäß für heftige Kritik von Fritz Gurgiser, dem Obmann des Transitforum Austria-Tirol.

„Es ist sehr dreist und unverständlich, wenn ausgerechnet die Wirtschaftskammer Tirol nun wegen zehn Tagen ,Sanierungsarbeiten‘ an der Rola Wörgl-Brennersee ein Aussetzen des sektoralen Lkw-Fahrverbotes fordert, obwohl der Tiroler Standort aufgrund der Ausnahmen gar nicht betroffen ist.“

Zitat Icon

Ich fordere die Tiroler Wirtschaftskammer dazu auf, ihre Patenschaft für Logistiker, Spediteure und Transporteure einzustellen.

Fritz Gurgiser

„Fahrverbote auch in Frage zu stellen, ebenso dreist“
Für Gurgiser ist klar, dass „die Wirtschaftskammer mit dieser Forderung nur die Interessen der Konkurrenten ihrer Pflichtmitglieder unterstützt“. Doch nicht nur diese Forderung sei laut dem Transitforum-Obmann „dreist“. Auch der Wunsch Schmieds, nun sämtliche IG-Luft-Fahrverbote in Frage zu stellen, stößt Gurgiser sauer auf.

Er verweist auf eine am 14. Juli an Bundesminister Johannes Rauch und Bundesministerin Leonore Gewessler (beide Grüne) übermittelte Forderung, IG-Luft zeitgemäß zu evaluieren. In diesem Schreiben, über das die „Tiroler Krone“ ebenfalls berichtete, wird auf die Weltgesundheitsorganisation verwiesen, die zu dem Schluss kam, dass auch bei niedrigeren Werten der durch Lkw ausgestoßenen Schadstoffe „gesundheitliche Auswirkungen nachgewiesen worden sind“.

WK soll Patenschaft für Frächter „einstellen“
Dass die Wirtschaftskammer die „Dauerbelastungen unseres Siedlungs- und Regionalwirtschaftsraumes ignoriert“, stelle sie als „Paten des täglichen alpinen Transitterrors“ in ein sehr schlechtes Eck, so Gurgiser weiter. Abschließend fordert er die Wirtschaftskammer dazu auf, „ihre Patenschaft für Logistiker, Spediteure und Transporteure einzustellen“.

Stattdessen solle sie sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren. Nämlich „sich um ihre Pflichtmitglieder in anderen Branchen kümmern, die wie die Tiroler Bevölkerung durch den Lkw-Transit dauerhaft geschädigt werden“.

Dass die Wirtschaftskammer Tirol der Forderung nachkommt, darf bezweifelt werden ...

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele