„Krone“-Kommentar

Ein Streit um des Kaisers Bart

(Bild: Krone Kreativ)

Noch sind es 47 Tage bis zur vorgezogenen Landtagswahl in Tirol. Und die Nervosität der Parteien wird jetzt schon täglich spürbar größer. Ein Beispiel ist die Debatte um den Listennamen der Volkspartei - aus meiner Sicht ein Streit um Kaisers Bart, also um etwas völlig Belangloses. Angetrieben von einigen Medien soll der Listenname „MATTLE - Anton Mattle Tiroler Volkspartei“ zum ersten großen „Wahlskandal“ hochstilisiert werden. Mit dem Ziel, Mattle anzuschwärzen, zu schwächen. Da scheint bereits ein Niveau weit unter der Gürtellinie erreicht. Manche Parteien bzw. einige ihrer Protagonisten scheinen aktuell wirklich keine anderen Sorgen zu plagen. Mir persönlich sind Listennamen einerlei, Programme und Inhalte zählen mehr.

Abgesehen davon entzieht sich mir aber jegliche Logik, warum die Tiroler Volkspartei diesen Listennamen aus dem Hut zauberte. Um Mattle bekannter zu machen? Dafür wird ein Listenname auf einem Wahlzettel am 25. September wohl zu wenig, zu spät und der falsche Weg sein. Und wenn seitens der Tiroler VP spekuliert wird, dass viele Menschen nach wie vor ihr Kreuzerl gerne ganz zu oberst setzen, kann dort bekanntlich stehen, was will.

Vielleicht war es aber auch nur ausgeklügelte Taktik, den in puncto Bekanntheit nach wie vor noch viel Luft nach oben habenden Namen Mattle einer breiten medialen Diskussion zuzuführen. Wenn dem so ist, muss man den VP-Strategen gratulieren. Dieser Coup ging dann auf.