Ohne Eizelle & Sperma

„Synthetische Embryos“ in Reagenzgläsern gezüchtet

Wissenschaft
05.08.2022 16:58

Eine Eizelle trifft auf ein Spermium - das ist ein normalerweise der erste Schritt für beginnendes Leben. Und auch ein üblicher erster Schritt in der embryonalen Entwicklungsforschung. Doch jetzt ist es Wissenschaftlern am Weizmann Institute of Science im israelischen Rehovot erstmals gelungen, „synthetische Embryos“ ohne eine befruchtete Eizelle und außerhalb der Gebärmutter zu züchten.

Die Forscher züchteten die „synthetischen Embryos“ von Mäusen mithilfe von Stammzellen, die in Reagenzgläsern (Bild unten) kultiviert wurden - das heißt, ohne die Verwendung von befruchteten Eiern. Diese Methode eröffne neue Horizonte für das Verständnis, wie Stammzellen verschiedene Organe im sich entwickelnden Embryo bilden. Menschliche Embryonen auf diese Weise zu erzeugen, bleibt aber vorerst eine ferne Perspektive, da noch viele ethische Fragen zu lösen sind.

„Sie haben schlagende Herzen, sich entwickelnde Gehirne, sie haben eine Blutzirkulation und das ganz ohne Befruchtung, Spermien oder Eizellen und außerhalb der Gebärmutter. Deshalb nennen wir sie ,synthetische Embryonen‘ oder Embryoide (Bild unten)“, sagt Jacob Hanna vom Weizmann Institute of Science, der sie gezüchtet hat.

Die Embryos werden in einem „elektronisch gesteuerten Gerät“ gezüchtet, das sie in einer nährstoffreichen Lösung untergetaucht hält, damit die Organe sich entwickeln und wachsen können. Hanna glaubt, dass seine Forschungen ein enormes Potenzial auf dem Gebiet der regenerativen Medizin haben wird und den Weg zur Züchtung von Geweben und Organen für menschliche Transplantationen ebnen könnte.

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