Abermillionen verdienten Profi-Verbrecher mit dem Schmuggel rarer Vögel. Die Cobra überwältigte einen der Drahtzieher.
Für die Schmuggler war es eine Luxus-Goldgrube, für die ihrem Lebensraum entrissenen Vögel die Hölle und für die Natur eine Katastrophe. Denn jahrelang plünderte ein groß und bis ins Detail raffiniert aufgezogener Schmuggelring die Wildnis. Laut britischer Rechercheplattform OCCRP wurden dafür Schnellboote, Hubschrauber und auch Fahrzeuge auf dem Landweg eingesetzt.
Dafür rekrutierte man eine ganze Armee an Schmugglern, die fürstlich entlohnt wurde. Pro Transport der großteils aus Regenwäldern geraubten Geschöpfe wurden ihnen 50.000 Euro ausbezahlt, wenn sie ihre lebende Beute auf verschlungenen Wegen in die EU gebracht hatten. Heimische Behörden deckten auf, dass die Köpfe der Tiermafia jährlich 30 Millionen Euro Gewinn gemacht hatten.
Laptop half bei Aufklärung
Dass den Öko-Verbrechern jetzt das Handwerk gelegt werden konnte, ist unserer Eliteeinheit Cobra zu verdanken. Denn sie hatten sich an die Fersen von einem der Bandenköpfe geheftet, der von Wien aus in einem gemieteten Audi A4 unterwegs in seine ukrainische Heimat war und im Kofferraum 12 Paradiesvögel und zwei Palmkakadus in enge Käfige gepfercht hatte. Der beim Zugriff im Osten Österreichs sichergestellte Laptop des Verdächtigen Stanislavas H. entpuppte sich als Fahndungsvolltreffer. Denn detailliert waren darin die schmutzigen Geschäfte und das sich über Südamerika bis nach Australien und Asien erstreckende Schmuggel-Spinnennetz aufgelistet.
Auch Hunderte private Sammler waren aufgelistet. Das Schockierende: Selbst vorgebliche Artenschutzzentren hatten die vom Aussterben bedrohten Spezies teils wissentlich erworben. Mit gefälschten Beringungen an den zarten Beinen wurde vorgetäuscht, dass die Exoten aus legaler Zucht stammten. Viele andere waren zuvor beim Transport qualvoll verendet.
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