Erbhof-Abriss geplant

„Bürgermeister soll sich für diese Aktion schämen“

Im Testament vererbte ein Grünbacher seinen Hof der Gemeinde, mit dem Wunsch, diesen zu erhalten. Ludwig Elmecker ist empört, dass das Gebäude nun dennoch dem Erdboden gleichgemacht werden soll.

(Bild: Einöder Horst)

Der ehemalige Grünbacher Ludwig Elmecker kämpft für den Erhalt eines 320 Jahre alten Hofs, den die Gemeinde geerbt hat und nun abreißen will. Er kritisiert den Ortschef scharf. 

OÖ-Krone: Sie wohnen in Asten. Warum engagieren Sie sich für den Erhalt des Erbhofs in Grünbach?
Ludwig Elmecker: Ich bin dort aufgewachsen und kannte den Erblasser Nikolaus Neuhauser sehr gut. Er hat in dem Hof mit seiner Mutter und seinem Bruder gelebt, und wir haben dort in der Nähe oft und viel gespielt.

Was stört Sie am Abriss? Die Gemeinde müsste für die Sanierung eine Million Euro hinblättern.
Die Gemeinde hat aber auch den Hof, dazu ein Sparbuch mit 190.000 Euro bekommen, dazu 72.000 Quadratmeter Wald und 29.900 Quadratmeter landwirtschaftlichen Grund. Die Sanierung müsste sich damit finanzieren lassen. Es war Nikolaus’ letzter Wille. Wenn er gewusst hätte, dass die Gemeinde den Hof abreißt, hätte er ihr sicher gar nichts vererbt.

Der Bürgermeister sagt, es war nicht der letzte Wille, sondern ein Wunsch.
Wenn ich der Bürgermeister wäre, würde ich mich für die Aktion schämen. Laut Gesetz ist eine bestimmt ausgedrückte letztwillige Anordnung wirksam, wenn sie auch in der Form eines Wunsches oder einer Bitte gefasst ist.

Was würden Sie tun?
Das Geld gehört nicht der Gemeinde, entweder der Hof wird renoviert, oder sie gibt das Erbe zurück. Dann würde es an den Staat gehen. Es würde sich sicher jemand finden, der den Hof ersteigert. So wie es aussieht, will der Bürgermeister aber das Gemeindebudget sanieren. Er ist aber nicht der Einzige, der Profit machen will.

Wie meinen Sie das?
Ich kann mir vorstellen, dass die Firma, die den Hof abreißen will, der Gemeinde ein gutes Angebot gemacht hat, weil sie die uralten Holzbalken und Granitsteine wiederverwerten und um gutes Geld verkaufen kann.

Der Gemeinderat hat den Abriss beschlossen. Gibt es da noch eine Chance?
Meine letzte Hoffnung ist der Denkmalschutz.