Fahrgäste im Oberen Mühlviertel warteten zuletzt vergeblich auf den Linienbus zwischen Rohrbach und Linz. Die planmäßigen Busse fielen wegen fehlender Lenker aus. Die Passagiere waren verärgert. Das betroffene Unternehmen sucht dringend Fahrer.
I woat auf an Bus, oba er kummt net, kummt net“ – das könnten sich manche Passagiere der Linie Rohrbach – Linz in Abwandlung des Pop-Klassikers gedacht haben, die zuletzt mehrfach vergeblich auf Busse des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes (OÖVV) gewartet haben. Denn der allgemeine Personalmangel hat auch den Linienverkehr erfasst, wie Sprecher Klaus Wimmer auf „Krone“-Anfrage bestätigt. Und ein Ende der Misere ist laut Brief des Kundenservice an verärgerte Fahrgäste nicht in Sicht.
Besonders betroffen sind jene Linien, die von der Flotte der österreichweit tätigen Firma Dr. Richard für den Verkehrsverbund befahren werden. Der zuständige Bereichsleiter Michael Weissmann: „Wir haben derzeit im Oberen Mühlviertel einen extremen Lenkermangel.“ Busfahrer sind zu kleineren Unternehmen abgewandert, die näher an ihrem Wohnort liegen und wo sie keine Wochenenddienste machen müssen. 19 Lenker werden für die Linie Rohrbach – Linz (230, 231, 215 und 280) benötigt. Derzeit sind nur 14 beschäftigt.
Der OÖVV hat mit den Firmen ein Auftraggeber – Auftragnehmer-Verhältnis. Wir können nicht so einfach ein anderes Unternehmen einsetzten.
Klaus Wimmer, Sprecher des oö. Verkehrsverbundes
Ausfälle auch wegen Corona
Weissmann: „Diese Unterbesetzung wird momentan noch durch Krankenstände, leider schon wieder wegen Corona, verstärkt. Bei den Ausfällen können bis zu zwei Busse betroffen sein. Doch das Personalproblem ist nicht nur in unserem Unternehmen so extrem, sondern ebenso bei den Mitbewerbern, die auch in anderen Liniengebieten in Oberösterreich mit einem Lenkermangel zu kämpfen haben.“
Um neue Lenker zu finden, werden Busfahrer aus Niederösterreich ins Mühlviertel entsendet, Quereinsteigern würde man die Ausbildung finanzieren und sogar bei Leasingfirmen wurde angefragt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.