Wasserrettung NÖ

Die Zahl der Badeunfälle steigt weiter an

Niederösterreich
05.07.2022 19:02

Corona, keine Schwimmkurse, fehlende Infrastruktur: Immer mehr Menschen können nicht schwimmen. Im vorigen Jahr musste die Wasserrettung in Niederösterreich zu 444 Einsätzen ausrücken.

Sommerzeit ist Badezeit: Dass der Sprung ins kühle Nass ohne Folgen bleibt, dafür sorgen in Niederösterreich Jahr für Jahr rund 1300 ehrenamtliche Mitglieder der Wasserrettung. Denn ob Jung oder Alt, die Gefahren im Wasser werden oft unterschätzt.

Alle Wasserretter ehrenamtlich im Einsatz
So mussten die Rettungsschwimmer im Vorjahr 444-mal zu Einsätzen ausrücken. Seit zehn Jahren steigen die Zahlen bei Badeunfällen stetig an. Das bestätigt auch Markus Schimböck, Präsident des NÖ-Landesverbandes der Österreichischen Wasserrettung. „Corona hat hier die Situation verschärft. Bei den Schwimmkursen gibt es großen Nachholbedarf – auch bei den Erwachsenen“, betont er. Hier liege man noch immer zwei Millionen Unterrichtsstunden hinter dem Vorkrisen-Niveau von 6,2 Millionen Einheiten zurück. „Rund 700.000 Personen können nicht schwimmen, davon 160.000 Kinder ab fünf Jahren“, präsentiert Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig die aktuellen Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Rund ein Drittel der Bevölkerung gehe überhaupt nicht mehr schwimmen, bei den über 50-Jährigen seien es sogar 44 Prozent. 2019 lag der Wert noch bei 20 Prozent.

Neuer Standort in St. Pölten
Ein zentrales Problem sei dabei die Infrastruktur: „Es wird immer schwieriger, Bäder und Bahnen für die Schwimmkurse zu bekommen“, ermahnt Schimböck die Verantwortlichen, beim Bäderbau nicht auf die Schwimmausbildung zu vergessen. Neben der Überwachung übernimmt die Wasserrettung auch noch zahlreiche andere Aufgaben. So verfügt NÖ über 116 Fluss- und Wildwasserretter, die etwa bei Unwettern mit Murenabgängen - wie derzeit in Kärnten - zum Einsatz kommen. Damit die Wasserretter künftig auch ein vernünftiges Dach über dem Kopf haben, steht ein Umzug ins neue Sicherheitszentrum in St. Pölten beim Landeskriminalamt auf der Schanze auf dem Plan.

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