Täter angeschossen

13-Jähriger musste Überfall auf Juwelier in Wien mitansehen

Österreich
26.07.2011 14:20
Am Tag nach dem Überfall auf einen Juwelier in Wien-Margareten, bei dem das wehrhafte Opfer den mutmaßlichen Räuber in Notwehr angeschossen hatte, sind weitere Details bekannt geworden: Offenbar befand sich der 13-jährige Großneffe des 45-jährigen türkischen Schmuckhändlers während der Tat im Geschäft und musste das Geschehen mitansehen. Der Bub wurde einvernommen, konnte aber wenig Neues zu dem Fall beitragen. Immerhin dürfte er das Erlebte einigermaßen gut überstanden haben, laut Polizei wirkte er nicht übermäßig geschockt.

Am Montag gegen 13.15 Uhr war ein 19-Jähriger in das Geschäft in der Reinprechtsdorfer Straße im Bezirk Margareten gekommen. Er lockte den 45-jährigen Juwelier unter dem Vorwand, ein Mitarbeiter der Wirtschaftskammer zu sein, in das Hinterzimmer des kleinen Geschäftes. Dort gab er vor, die Sicherheitsvorkehrungen überprüfen zu wollen und begann, gemeinsam mit dem 45-Jährigen ein Formular auszufüllen.

Plötzliche Attacke mit Küchenmesser
Laut Polizeisprecherin Camelia Anssari ging der Verdächtige dann plötzlich mit einem Küchenmesser auf den Schmuckhändler los und stach ihm in den Rücken. Der Juwelier löste daraufhin mittels eines speziellen Armbandes Alarm aus. Dann taumelte er laut seinen Aussagen zurück in den Verkaufsraum und griff nach einer im Geschäft verwahrten Glock-Pistole. Er gab - laut vorläufigem Ermittlungsstand - in Notwehr einen Schuss ab, der den 19-Jährigen in den rechten Oberarm traf. Durch den Schuss verhinderte der Juwelier offenbar, dass der 19-Jährige ein weiteres Mal zustach.

Räuber versteckte sich hinter Eingangstür
Als die alarmierten Beamten eintrafen, kam ihnen der 45-Jährige bereits um Hilfe schreiend entgegen. Der mutmaßliche Räuber, der versucht hatte, sich hinter der Eingangstür zu verstecken, wurde festgenommen. Beide Männer wurden in verschiedene Spitäler gebracht, Lebensgefahr bestand nicht. Der mutmaßliche Räuber erlitt einen Durchschuss des Oberarms und musste noch weiter auf der überwachten Station eines Wiener Spitals behandelt werden. Eine Einvernahme gab es bisher nicht, die Hintergründe der Tat blieben damit weiter im Dunkeln. Anssari zufolge wird der Verdächtige erst einvernommen, wenn er aus dem Spital ins Landesgericht überstellt werden kann.

Juwelier schon zum dritten Mal überfallen
Der Überfall am Montag war bereits der dritte auf den Juwelier in der Reinprechtsdorfer Straße. Zweimal in den vergangenen zwei Jahren war der Mann mit einer Waffe bedroht worden. Danach hat er sich wohl die Glock zugelegt.

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