In der Dusche der Innsbrucker Justizanstalt zuckte ein 26-Jähriger komplett aus. Die Anklage lautet versuchte absichtlich schwere Körperverletzung. Vor Gericht argumentierte er seine Tat mit kitschigen Aussagen.
„Die Wunden haben mir keinen Schaden zugefügt, ich verzeihe ihm und hoffe, dass ihm die Justiz auch verzeiht“, zeigte sich das Opfer, ein 34-jähriger Somalier, versöhnlich. Aber so einfach ist das nicht, denn sein 26-jähriger Mithäftling verletzte und bedrohte ihn mit einer Olivenölflasche.
„Er hat sich selbst verletzt“, behauptet der Angeklagte zwar, gibt aber zu, dass er zumindest eine Flasche nach ihm geworfen habe. Diese, so sagte er weiter, habe seinen Knastbruder jedoch nicht einmal berührt.
Angeklagter mit kitschigen Aussagen
Der Richter führt aus: „Das Opfer sagt, er bekam beim Abtrocknen einen Schlag auf den Hinterkopf, dann warf der Angeklagte wuchtig eine Flasche auf das Opfer, der er jedoch ausweichen konnte.“ Der Angeklagte versucht seine Aussage mit Kitsch zu untermauern: „Alles, was aus meinem Mund kommt, kommt aus meinem Herzen.“
Und er droht beinahe: „Falls das Opfer nicht die Wahrheit sagt, werde ich ihn laut dem Gesetz bestrafen.“ Der Richter: „Wenn wir über das gleiche Gesetz reden, kein Problem. Aber sonst“ Urteil: Zweieinhalb Jahre Haft, nicht rechtskräftig.
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