Nach Corona-Pause

25. Album! Die Seer melden sich wieder zurück

Steiermark
06.06.2022 10:06

Mit ihrem 25. Album will die erfolgreichste Dialekt-Popband des Landes die Erfolgsserie vor der Corona-Zwangspause fortsetzen. Seer-Mastermind Alfred Jaklitsch lässt tief in seine Komponistenseele und Hitfabrik blicken und verrät, was ihn ärgert, freut und zu Tränen rührt.

Einem Fischer gleich, der hoffnungsvoll seine Netze auswirft, geht Fred Jaklitsch an sein musikalisches Seer-Werk heran. Stets ambitioniert, den Nerv und das Lebensgefühl der Menschen zu treffen, schreibt sich der Hüne aus dem Ausseerland seine Gefühle aus der Seele.

Themen wie Sehnsucht, Liebe, Freundschaft und Trauer finden sich am neuen Album „Ring im See“. Das Abliefern der harmonischen Drei-Minuten-Songs erfolgt in einer Kontinuität, die im stürmischen Wasser des Musikgeschäfts auffällig ist und zur Kritik hinreißen lässt, dass sich viele der 550 Lieder im kuscheligen Plätschern ähneln und an Fließbandfertigung am Digitalmischpult erinnern.

Warum Jaklitsch kein Bohlen ist
„Solche Unterstellungen lasse ich mir nicht gefallen. Da trete ich jederzeit den Gegenbeweis an“, gibt sich der Seer-Boss erbost. Allein der Einblick in das kreative Schaffen des Masterminds straft etwaige Vergleiche mit Modern Talking und Dieter Bohlen, der die monotone Hitmaschinerie ausreizt, Lügen. „Für mich ist jedes Album eine Herausforderung, denn ich starte immer am Nullpunkt.“

„Wilds Wossa“ entstand im Kreißsaal
Vor 26 Jahren starteten die Seer das Experiment, mit poppiger Dialekt-Volksmusik ein großes Publikum zu finden. Die ersten Gehversuche waren von Unverständnis begleitet. Allein das erste Konzert im Jahr 1996 belegt die anfängliche Skepsis. „Wir durften beim Skiflug-Event in Bad Mitterndorf die Vor-Vor-Vorgruppe sein, die nicht einmal Licht auf der Bühne hatte.“

Mit großen Ohren und offenen Sinnen unterwegs zu sein, scheint das Erfolgsrezept auszumachen. „Lieber mit den Leuten reden, als ständig zu posten“, ist für Jaklitsch zur Maxime geworden. „Die Muse liegt bei mir überall auf der Lauer. Wenn sie küsst, dann wird sie sofort im Handy festgehalten. Dort sind jetzt gut 1400 Notizen gespeichert.“

Aus diesem Schattendasein konnten die Seer mit Fleiß und Authentizität entfliehen. Der erste große Hit „Wilds Wossa“ hat die Manie entfacht. „Dieser Song ist mir im Kreißsaal bei der Geburt meines ersten Kindes gekommen. Der Hormonschub hat meine Gefühle zum Sturzbach werden lassen“, erzählt Jaklitsch.

Sehnsucht nach der Bühne
Ein Leben ohne Musik, Bühne und Publikum hält der 62-Jährige nicht aus. Für diese Erfahrung hätte es auch nicht die Corona-Zwangspause gebraucht, in der der ehemalige Lehrer und spätere Popmusiker der ersten österreichischen Boyband „Joy“ an einem Soloprojekt gearbeitet hat, das jedoch aus Rücksicht auf die Fortsetzung des Seer-Erfolges zurückgestellt wurde.

Die Seer erobern nun also wieder die Charts und die Konzertbühnen. „Es waren zwei schwere Jahre, denn die Zeiten ohne Publikum halte ich nicht aus. Nun geht mir wieder das Herz auf.“

Zitat Icon

Nun geht mir wieder das Herz auf, wenn ich Menschen im Publikum sehe, die sich bei den Seer-Songs umarmen, küssen, weinen und ehrliche Freude zeigen.

Fred Jaklitsch

Rückkehr an den Grundlsee
Im Übrigen darf sich Jaklitsch wieder mit Fug und Recht „Seer“ nennt. „Ich bin mit meiner Familie wieder an den Grundlsee gezogen, habe mir dort ein schmuckes Blockhaus gebaut.“ Somit schließt sich für den unermüdlichen Songschreiber der „Ring am See“.

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