Zweites Mariupol?

Sorge um hochexplosive Lage in Chemiefabrik Asot

Ausland
04.06.2022 10:15

Hunderte Menschen verstecken sich derzeit in Luftschutzbunkern unter der Fabrik Asot in der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk. Darunter sind auch einige Kinder. Die Lage ist dramatisch: Rund 200 Mitarbeiter der Fabrik harren in der Anlage aus, um die Reste der hochexplosiven Chemikalien bestmöglich zu sichern und professionell zu schützen, teilte das Unternehmen mit. Ein Großteil des gelagerten Stickstoffs sei schon aus dem Krisengebiet gebracht worden. Der in Österreich lebende ukrainische Oligarch Dimitry Firtasch befürchtet sogar ein zweites Mariupol.

Die Chemiefabrik war in das Visier russischer Raketenangriffe geraten - in den Luftschutzbunkern der Anlage verschanzen sich momentan noch zahlreiche Zivilisten. „Einheimische wurden aufgefordert, die Stadt zu verlassen, aber sie haben sich geweigert. Es gibt dort auch Kinder, aber nicht viele“, erklärte Serhiy Haidai, Leiter der regionalen Militärverwaltung von Luhansk, gegenüber CNN.

Haidai hatte erklärt, am Dienstag sei ein Tank mit Salpetersäure in der Asot-Fabrik von russischen Raketen getroffen worden - danach sei eine riesige orangefarbene Rauchwolke aufgestiegen. „Zum Glück bestand keine Gefahr für Menschen. Die Wolke stieg auf und bewegte sich sofort weg - so bestand keine Todesgefahr“, so Hadai.

Konzernchef: „Dieser Krieg ist völlig sinnlos“
Die Fabrik gehört zu GroupDF, der ukrainische Konzernchef Dimitry Firtasch schildert die dramatische Lage vor Ort: „Bis vorgestern waren wir noch in der Lage, Lebensmittel, Wasser und andere wichtige Güter für die Zivilisten in Asot zu transportieren. Seit gestern haben keine Transporte mehr das Werk erreicht.“ Der Investor warnt davor, dass sich die Ereignisse rund um das von Moskau eroberte Stahlwerk Mariupol wiederholen könnten und forderte Russland auf, die Angriffe einzustellen. „Dieser Krieg ist völlig sinnlos und in keiner Weise zu rechtfertigen, er bringt nur Leid und Elend auf allen Seiten. Diese humanitäre Tragödie ist unerträglich“, so Firtasch.

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