Wagt das Grazer Polizeigefängnis am Paulustor den Ausbruch aus der Innenstadt? Die Gerüchteküche in der Murmetropole brodelt jedenfalls. Die Entscheidung über einen Umzug soll demnächst fallen. Denn die altehrwürdigen Gemäuer sind in die Jahre gekommen.
Schon vor Jahren war die Aufregung in Graz groß: Das Stadtpolizeikommando sollte laut den damaligen Überlegungen des Innenministeriums aus Kostengründen vom Paulustor nach Straßgang übersiedeln.
Auch auf Druck der Politik wurde aus diesen Plänen bekanntlich nichts. Die Chefetage der Grazer Exekutive residiert noch immer, wie bereits seit 1922, im ehrwürdigen Palais Wildenstein und dem daran anschließenden Geviert mitten im Stadtzentrum.
Sanierung ausgeschlossen
Doch jetzt könnte es offenbar wirklich zu grundlegenden Änderungen in diesem imposanten Polizeikomplex kommen. Das sich im Innenhof befindende und stets gut „besuchte“ Polizeianhaltezentrum (PAZ) ist nämlich in die Jahre gekommen. Eine Sanierung werde aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen, deshalb soll an einem Standort im Grazer Süden neu gebaut werden. So zumindest die Gerüchte, die sich hartnäckig in der Landeshauptstadt halten. „So weit ist es aber noch nicht“, stellt Polizeisprecher Heimo Kohlbacher klar.
Das Anhaltezentrum ist sehr gut ausgelastet – es wird ja auch für die Verbüßung von Verwaltungsstrafen genutzt. Daher braucht es jedenfalls eine schnelle Entscheidung.
Heimo Kohlbacher, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark
Er verhehlt aber auch nicht, dass es aktuell intensive Diskussionen mit dem Eigentümer, der staatlichen Immobilienfirma ARE, über die Zukunft der historischen Gemäuer gibt.
„Die große Frage ist jetzt, ob man trotz Denkmalschutz saniert oder eben gleich neu baut. Der Ausgang dieser Diskussion ist im Moment noch völlig offen.“ Fakt ist, dass es eine schnelle Entscheidung braucht, zu desolat sind teilweise die Bedingungen. In den nächsten Wochen will man jedenfalls eine Lösung präsentieren.
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) wollte sich auf „Krone“-Nachfrage übrigens nicht äußern, welche Lösung ihrer Meinung nach die beste für „ihre“ Landeshauptstadt wäre.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).