Auch Tätigkeitsverbot

Trainer missbrauchte Schützlinge: Haft, Einweisung

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Im Missbrauchsprozess gegen einen Sporttrainer und Tagesvater in Niederösterreich ist am Dienstagnachmittag ein Urteil gefallen: Der Angeklagte wurde zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt, zudem zu einer Einweisung in eine Anstalt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Mann hatte sich laut Anklage über Jahre hinweg an zahlreichen Kindern vergangen.

Mehrere 100.000 Dateien mit Kinderpornos! Gefunden bei einer Hausdurchsuchung eines Sporttrainers in Wr. Neustadt (NÖ). Und es war - leider - die erste dieser Art. Denn, obwohl der 35-Jährige schon vor 15 Jahren einschlägig straffällig geworden war und es viele Verdachtsmomente gab, wurden Ermittlungen eingestellt. Und damals und auch 2015 keine Hausdurchsuchung durchgeführt.

„Anschauen hat ihm nicht mehr genügt“
Was hätte man den nunmehrigen Opfern alles ersparen können! Denn bis Juni 2021 soll sich der Pädophile an Mädchen im Kleinkindalter vergangen haben. „Ihm hat das bloße Anschauen letztlich nicht mehr genügt“, ist der Staatsanwalt überzeugt.

Angeklagter ließ sich umschulen
Der Angeklagte hatte seine Berufswahl auf seine kranken Bedürfnisse ausgerichtet. Ursprünglich Elektriker, ließ er sich zum Kletterlehrer und Tagesvater ausbilden. Um „all seine abartigen Fantasien auszuleben und sich das Vertrauen der Eltern zu erschleichen“, ist der Ankläger sicher.

Betreut hat der Niederösterreicher fünf Familien, gegen die kleinen Mädchen soll er zuletzt „massive Gewalt“ ausgeübt haben. Bis es einem der Kinder zu viel wurde und es über Ungeheuerliches zu reden begann. Anfänglich leugnete der Sporttrainer noch - doch dann gab es endlich die überfällige Hausdurchsuchung.

Die Öffentlichkeit wurde nach der Anklage ausgeschlossen - zum Schutz der Kinder. Das Urteil: zwölf Jahre Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger, dazu Anstaltseinweisung und ein Tätigkeitsverbot.